Vorbild: 30 Jahre Mauerfall sind ein Jubiläum eines außergewöhnlichen Ereignisses. Die Bürger der DDR schafften es, dass die innerdeutsche Grenze, die gleichzeitig eine Grenze zwischen zwei Systemen war, ohne Gewalt am 09. November 1989 geöffnet wurde. Dazu trug auch die Besonnenheit aller Beteiligten an den Grenzübergängen bei. Legendär sind die Kolonnen von vorwiegend Zweitaktfahrzeugen, die danach in Richtung Westen aufbrachen.
Der Trabant 601 war bei seinem Erscheinen 1964 durchaus ein modernes Fahrzeug. So war der Frontantrieb durchaus seiner Zeit ein wenig voraus. Allerdings war der kleine Zweitaktbenziner ein wenig aus früheren Zeiten. Der Aufbau war simpel. 23 PS sollten aus 0,60 Litern Hubraum genug Leistung herausholen. Später waren es immerhin 26. Damit konnten immerhin 105 km/h erreicht werden. Schließlich gab es ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h! Das 4-Gang-Getriebe wurde mittels Krückstockschaltung geschaltet.
Eine Benzinpumpe gab es bis zum Ende des 601 nicht. Immerhin kam in den 1980er Jahren eine Fernbedienung hinzu. Bis dahin musste ggf. der Beifahrer die letzten fünf Liter am Benzinhahn freigeben. In den 1980er Jahren wurde der Innenraum etwas moderner gestaltet. Es gab dann unter anderen eine LED-Verbrauchsanzeige (Mäusekino!) und ein PUR-Schaum Lenkrad als Extra…
Bausatz: Im Mittelpunkt dieser limitierten Auflage "30 Jahre Mauerfall" steht der Trabant 601 im Maßstab 1/24. Dieser Bausatz erschien erstmals vor zehn Jahren. Das Titelbild hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der damaligen Auflage. Das Autokennzeichen ist identisch.
In der etwas unpraktischen Schüttbox befinden sich mehr oder weniger gut verpackt die bekannten Teile des kleinen 601. Dazu kommen noch ein 3D Puzzle, sechs kleine Farbdosen, Klebstoff und ein Pinsel. Leider ist letzterer etwas lieblos in eine Tüte gezwängt worden.
Die Puzzleteile liefern eine Base mit einem Mauerstück und dem Brandenburger Tor im Hintergrund. Damit lässt sich ein attraktives Diorama herstellen.
Der Trabant besitzt nach wie vor eine stimmige Form und mittels der 138 Teile lässt sich ein attraktives Modell fertigstellen. Es gibt eine feine Oberflächenstruktur. Die Motorhaube und die Kofferklappe lassen sich beweglich einbauen. Das gilt auch für die Räder. Selbst lenkbar lässt sich der Trabbi bauen.
Der Innenraum entspricht einer späten 1980er Variante. So gibt es Vordersitze mit Kopfstützen und das moderne Armaturenbrett. Das Dach muss man nicht aufkleben. Auf die Felgen werden Gummireifen aufgezogen. Es gibt auch einen für das Ersatzrad.
Der Wagen auf dem Titelbild ist Papyrusweiß. Das war der klassische Farbton in den 1980er Jahren. Gefühlt waren 90 % der Neuwagen in dieser Farbe…
Auf dem Decalbogen findet man Kennzeichen aus der DDR, Deutschland, der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und Österreich.
Fazit: Revell hat hier den 1/24 Trabant 601 anlässlich den 30. Jubiläums des Mauerfalls in einer sehr interessanten Kombination neu arrangiert. Wer den Trabbi noch nicht sein Eigen nennt, der sollte hier zugreifen. Sammler werden auch hier fündig!
Volker Helms, Godern (November 2019)