Vorbild: Die North American P-51H war das Endprodukt der P-51-Reihe. Ziel war es, die Steigrate die der Spitfire und der Bf 109 anzugleichen. Dazu wurden der Rumpf, das Seitenleitwerk und die Tragflächen überarbeitet. Das Design der Lufteinläufe wurde ebenfalls überarbeitet. So wurde die P-51H ca. 250 kg leichter, als ihr Vorgänger die P-51D. Der Erstflug erfolgte am 03. Februar 1945. Die erste Version war die P-51H-1NA mit kurzem Seitenleitwerk. Danach erfolgte der Übergang zur P-51H-5NA mit hohem Seitenleitwerk. Angetrieben wurde das Flugzeug von einem Packhard Merlin V-1650-9, der bei Wassereinspritzung ca. 2000 PS abgab. Damit wurde die P-51H das schnellste Propellerflugzeug der Alliierten im WK II. Allerdings kam keine einzige P-51H mehr zum Kampfeinsatz.
2.000 Exemplare der P-51H waren in Auftrag gegeben und nach nur 555 Stück war die Produktion zu Ende. Die P-51H war die einzige Version der Mustang, die nicht exportiert wurde. Immerhin wurde, wie schon bei der A-36 zuvor, eine Maschine den Britten für Test übergeben. Bei den USAAF/USAF-Einheiten löste die P-51H die D-Version ab. Doch ihr Einsatz dort war beschränkt, denn die Ablösung in Gestalt der P-80/F-80, F-84 und F-86 erfolgte zügig. 1948 erfolgte noch die Umbenennung in F-51H. Zu Beginn des Korea-Krieges flog die H-Version nur noch bei den Einheiten der Nationalgarde.
Bausatz: RSmodels aus Tschechien hat endlich ein erschwingliches sowie baubares Spritzgussmodell der North American P-51H in 1/72 herausgebracht. Es gibt sie derzeit in zwei verschiedenen Kartons. Zum Einen als USAF-Version und zum Anderen als ANG-Kit. Die Teile sind identisch. Nur die Kartons sowie die Decals unterscheiden sich. Weiterhin gibt es noch in dem ANG-Kit Raketen für die Tragflächen.
In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzgussrahmen mit 49 Teilen, ein Klarsichtteil, 18 Resinteile, ein großer Decalbogen sowie die Bauanleitung. Es handelt sich bei den Spritzgussteilen um ein typisches Short-Run-Produkt. Es gibt feinste versenkte Strukturen. Die Oberfläche ist nicht glatt. Hier muss für eine Aluminium-Bemalungsvariante noch nachpoliert werden.
Im Cockpit gibt es strukturierte Rumpfinnenseiten. Das Instrumentenbrett ist ein Kunststoffteil. Dieses muss bemalt und die Details kann man mittels Trockenmalmethode hervorheben. Es gibt weiterhin einen schönen Sitz, einen Steuerknüppel, Seitenruderpedale sowie das Funkgerät. Immerhin sind zehn Teile zu verbauen. RSmodels hat für den Hecksporn den Einziehmechanismus in 1/72 nachgebildet. Der Kühler unterm Rumpf hat beidseitig vorbildgerechte Details. Hier kann man nicht in einen leeren Rumpf schauen. Gut gelöst ist die Konstruktion des Hauptfahrwerksschachtes. Hier gibt es ein größeres Spritzgussteil und nur einen Mittelsteg der noch eingeklebt werden muss. Die Hauptfahrwerksräder gibt es alternativ auch als Resinteile.
Die ANG-Version kann mit Bomben oder Raketen bewaffnet werden. Ich halte die einteilige vierblättrige Luftschraube für gelungen. Aus zwei Teilen besteht die Propellerhaube. Leider ist die Klarsichthaube nur einteilig. RSmodels hat einen eckigen Übergang zum Rumpf gewählt. Damit kann man den vorderen Teil der Kanzel bündig verschleifen.
Der große Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Die Farbangaben sind nur verbal in Tschechisch oder Englisch. Dafür gefällt mir die mehrfarbige Bemalungsanleitung auf der Kartonrückseite.
Bemalungen:
Fazit: Ein sehr gut gemachter Kleinserienbausatz aus Tschechien für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist der Kit sehr zu empfehlen. Es gibt auch noch einen weiten Kit, der die P-51H der USAAF/USAF zum Inhalt hat.
Literaturtipp:
North American P-51H Mustang includes Lightweight Fighters XP-51F, XP-51G & XP-51J, Air Force Legends Number 209, David McLaren, Steve Ginter 2000, ISBN 0-942612-92-2. | |
P-51 Mustang in detail & scale Part 2 P-51D Through F-82H, D&S Vol. 51, Bert Kinzey, squadron/signal publications 1997, ISBN 1-888974-03-6; | |
P-51 Mustang in action, Aircraft No. 45, Larry Davis, squadron/signal publications 1981, ISBN 0-89747-114-8. |
Volker Helms, Godern (September 2013)