Vorbild: Ab Mitte 1940 entstand bei Messerschmitt die Me 309 als Ablösemuster für die Bf 109. Das Design unterschied sich deutlich. So hatte die Me 309 ein Bugfahrwerk und ein breitspuriges Hauptfahrwerk. Weiterhin besaß der neue Jagdeinsitzer eine Vollsichthaube. Sie sollte mit ausreichend Rohrwaffen bestückt werden ohne dass dafür Beulen oder zusätzliche Aufhängungen notwendig waren.
Aufgrund einer recht geringen Priorität beim RLM lief die Entwicklung bei Messerschmitt recht langsam. Zugleich arbeitete man dort auch noch an dem radikaleren Entwurf Me 262. So dauerte es bis zum 18. Juli 1942 das die Me 309V1 erstmals flog. Zuvor hatte man an umgebauten Bf 109F diverse Elemente wie z.B. das Bugfahrwerk (Bf 109V31) erprobt. Angetrieben wurde die Me 309V1 von einem Daimler Benz DB 603A-1 mit 1750 PS Startleistung. Im Vergleich mit der Bf 109G war die neue Konstruktion weniger wendig. Die höhere Geschwindigkeit rettete das Projekt nicht. So entstanden nur die Me 309V1 bis V4 und Messerschmitt modifizierte die Bf 109 über die G-Versionen bis zur K-4. Erfolgreicher war die Me 262, die hatte noch mit Kolbenmotor schon am 18. April 1942 ihren Erstflug…
Bausatz: Vor einigen Jahren hatte sich HUMA aus Deutschland schon mal der Me 309 angenommen. Leider sind diese Bausätze aktuell nicht so einfach verfügbar und so machte es Sinn, dass jemand anders ein Bausatz der Me 309 herausbringt. Das hat nun RSmodels aus Tschechien getan und nun gibt es zwei Bausätze zum Thema. Einmal brachte man die V1/2 und die V4 heraus. Hier habe den Bausatz mit den beiden frühen V-Mustern vorliegen. In dem attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei beige Spritzlinge mit 58 Teilen, einen klaren Rahmen mit einem Teil, ein Decalbogen und die Bauanleitung.
Es handelt sich um einen typischen Short-Run-Bausatz mit sauber abgespritzten Teilen. Weiterhin gibt es feine versenkte Strukturen. Ein paar Anternativteile wandern in die Restekiste. Die beiden Rumpfhälften haben innen im Cockpitbereich schöne Strukturen. Das Instrumentenbrett muss bemalt werden. Leider gibt es keine Sitzgurte. Hier muss man dann auf z.B. die Steel-Gurte von eduard zurückgreifen.
Ein ausreichend schweres Gegengewicht muss auf dem Bugfahrwerksschacht untergebracht werden. Im Heck gibt es alternative Seiten- und Höhenleitwerke. Der im Original ausfahrbare Kühler wird einzeln aufgeklebt. Die Tragfläche hat verschieden lange Spitzen. Beim Original verringerte sich die Spannweite um die Wendigkeit zu erhöhen. Die Luftschraube besteht aus einem Stück. Das vereinfacht den Zusammenbau.
Die Fahrwerksscheren für die drei Fahrwerksbeine bestehen auch aus Kunststoff. Diese sehen recht gut aus. Das gilt auch für das restliche Fahrwerk. In der Bauanleitung haben die Fahrwerksklappen innen Nietenreihen. Im Bausatz fehlen diese.
Als Bemalungshinweise dient die Kartonrückseite. Dort gibt man die RLM-Töne und die von Mr.Color an. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: RSmodels legt hier einen gut gemachten Short-Run-Bausatz der Me 309V1/V2 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer vor und für diese ist er zu empfehlen.
Volker Helms, Godern (Februar 2017)