Lockheed P-38G Lightning

RS models 92127 - Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die Lockheed P-38 Lightning war der erste echte Langstrecken Jäger der USAAF im WK II. Die Entwicklung begann 1937 unter der Leitung von "Kelly" Johnson, der im Hause Lockheed für einige bemerkenswerte Entwicklungen steht. Ab 1941 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Für den Export sollte die P-38 ohne Turbolader ausgeliefert werden. Diese Maschinen waren jedoch nicht einsatztauglich und wurden durch die britische RAF abgelehnt.

Die ab 1943 gebaute P-38G gehört wie die H-Version noch zum ersten Block der Serienversionen. Der späte Block der Serienversionen sind die Varianten J, L und auch der Nachtjäger M. Die P-38G erhielt gegenüber der F-Versin zwei 1400PS-starke Allison-Reihenmotore sowie eine verbesserte Funkausrüstung. 1082 Exemplare dieser Version wurden gebaut, davon 381 als Aufklärer F-5A/B.



Bausatz: Hiermit legt Robert Schneider in 1/72 die G-Version der Lightning als Spritzgussbausatz nach. Äußerlich unterscheidet sich ja das Vorbild nicht von einigen anderen Versionen und somit gibt natürlich auch weitere RS-Bausätze der frühen USAAF-Einsatzversionen der Lightning. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 91 Teilen, ein Klarsichtteil, sechs Resinteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Gegenüber den anderen frühen USAAF-Lightnings wurde nur der große Zusatztank aus Resin hinzugefügt.

Der Aufbau des Bausatzes ist so gestaltet das auch weitere Versionen ohne größere Probleme folgen können. So gibt es alle weiteren frühen Versionen mit Turbolader. RSmodels liefert hier einen typischen Short-Run-Kit mit feinen versenkten Strukturen uns schönen Details. Die kleinen Teile bedürfen leider ein wenig Nacharbeit. Selbst die kleinen Resinteils sind nicht perfekt und der Profi wird hier eher Metallrohre verwenden. Die Strukturen der Kühlmäntel sind aber gut wiedergegeben.

Das Cockpit ist mittels Spritzgussteilen ordentlich detailliert. RS liefert ein strukturiertes Instrumentenbrett und schöne Seitenkonsolen sowie einen Cockpitboden mit vielen Details. Leider sind in diesem Bausatz die Sitzgurte nicht aufmodelliert. Hier sollte man selbst Abhilfe schaffen. Die großen seitlichen Lufteinläufe werden einzeln aufgeklebt und innen gibt es Strukturen für die Kühler. Auf ein Buggewicht weist die Bauanleitung deutlich hin. Das Gewicht muss man allerdings selbst bestimmen.



Die Luftschraubenblätter müssen einzeln ausgerichtet und angeklebt werden. Das Höhenleitwerk besteht aus einem Stück und auch die links und rechts des Seitenleitwerks befindlichen Endstücken sind jeweils einteilig. RS liefert hier normale Spritzgussräder. Die Teile für den Turbolader werden einzeln eingeklebt.



Die Farbangaben sind verbal in Englisch. Der Decalbogen ist tadellos ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Auch bei der P-38G sind die ausgesuchten Bemalungsoptionen keinesfalls langweilig! Es gibt eine ausführliche Anleitung zum Anbringen der Wartungshinweise.

Bemalungen:

  1. P-38G weiße 123 von Lt. Rex T. Barber der 347. FG, 339. FS der USAAF, April 1943;
  2. P-38G weiße 147 von Capt. Thomas G. Lamphier, 347. FG, 339. FS der USAAF, April 1943;
  3. P-38H gelbes A von Maj. E. Cragg, 80. FS, 8. FG der USAAF, Dobodura 1943;
  4. P-38G weiße OK+T der portugisischen Luftwaffe, 1943;
  5. P-38G +XB, Beutezirkus Rosarius der deutschen Luftwaffe, 1943/44.

Fazit: Wieder gilt: Ein zeitgemäßer Short-Run-Kit der P-38G von RSmodels für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Literaturtipp:

P-38 in Detail & Scale - Part 1
D&S Vol. 57
Bert Kinzey
squadron/signal publications 1998
ISBN 1-888974-10-9

Volker Helms, Godern (April 2013)