Vorbild: Ab 1934 entstand bei Junkers die Ju 86 als Bomber und als Passagierflugzeug für die Lufthansa. Letztere Funktion wurde vor allem aus Gründen der Tarnung aufrechterhalten. 1939 war die Ju 86 im Gegensatz zur He 111 schon veraltet. So entwickelte man bei Junkers diesen Bomber zum Höhenkampfflugzeug weiter.
Aus einer Ju 86G entstand der erste Prototyp PV 1(D-AUHB). Es wurden die serienmäßigen BMW 132 gegen Jumo 207 A-1-Hohenmotore ausgetauscht. Die Spannweite wurde dann von 22,50 m auf 25,60 m erhöht. So erreichte die Ju 86P immerhin 12000 m Gipfelhöhe. So flogen sie 1940 kurze Zeit unbehelligt über Großbritannien. Schnell hatte die RAF höhentaugliche Spitfire im Einsatz.
Die Junkers Ju 86P wurde als Höhenbomber(P-1) und Höhenaufklärer(P-2) eingesetzt. Um die Gipfelhöhe deutlich zu erhöhen verlängerte man bei Junkers die Spannweite auf 32,00 m und es wurden leistungsstärkere Jumo 207 B-3-Triebwerke eingebaut. Diese Umbaumaschinen bildeten die R-Serie.
Bausatz: RSmodels hatte schon vor über zehn Jahren einen Umbausatz für die Italeri Ju 86E im Angebot. Nun gibt es einen Spritzgussbausatz mit Fotoätzteilen. Im attraktiven aber unpraktischen Schüttkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 87 Teilen, ein kleiner Klarsichtrahmen mit zehn Teilen, ein kleiner Fotoätzteilbogen, ein Fotofilm, der Decalbogen und die Bauanleitung. Es können aus diesem Bausatz die Ju 86P und der Prototyp für die Ju 86R entstehen.
Beim Betrachten der Spritzgussteile erkennt man schnell die Short-Run-Technologie. Es gibt feine Strukturen aber recht grobe Angüsse. Der Bau beginnt auch hier mit dem Führerraum und dort gilt es feine Fotoätzteile für das Instrumentenbrett zu verbauen. Hier ist alles toll detailliert. Man fragt sich allerdings warum der Copilot ohne Sitzgurte auskommen muss. Hier muss der Modellbauer in die Ersatzteilkiste greifen.
Für das Bohren der Kameraöffnungen gibt es als Hilfsmittel eine kleine Skizze. Für die Motore erhalten es feine Kühllufteinläufe aus Fotoätzteilen. Sobald es an das Zusammenbauen der Motoren und Luftschrauben sowie die Montage der Tragflächenenden geht, muss man sich für eine Version entscheiden.
Der Decalbogen enthält nur die wichtigsten Markierungen. Alles ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. In den Bemalungshinweisen werden die RLM-Farbtöne angeben.
Bemalungen:
Fazit: Ein interessanter Bausatz von RS für den erfahrenen Modellbauer. Im Ergebnis gibt es dann ein etwas anderes Modell.
Volker Helms, Godern (Oktober 2011)