Vorbild: Die Entwicklung der Do 17 begann als Lastenflugzeug im Auftrage der Reichswehr. Die Tarnung als Verkehrsflugzeug für die Luft Hansa hatte nur eine geringe Bedeutung. Am 23. November 1934 startete die Do 17 V1 mit Zentralleitwerk zum Erstflug. Als erste Bomberversion flog die Do 17 E mit BMW Reihenmotoren. Ihr Gegenstück als Aufklärer war die Do 17 F. Die Do 17 M/P Reihe entstand ab 1937 als Ablösemuster für die E/F-Reihe. Hauptunterschiede waren das Triebwerk (jetzt BRAMO 323 bei der M und BMW 132 beim Aufklärer P), veränderte Landeklappen, selbstdichtende Tanks, Metallbeplankung der Tragfläche u.a. Die Aufklärerversion Do 17 P flog erstmals am 18. Juni 1938 und war danach der Aufklärer der Luftwaffe. Ersetzt wurden diese Aufklärer erst durch die Ju 88 D. An der Ostfront wurden die Do 17 P noch 1943 als Nachtaufklärer eingesetzt, ansonsten an den Flugschulen.
Bausatz: Inzwischen liefert RSmodels die neue Do 17 Reihe in den Versionen M und P aus. Insgesamt sind es jetzt vier Bausätze. Bei den bisher vorgestellten Bausätzen hatte es sich um "Vorserienbausätze" gehandelt. Die Bauanleitung war zuvor noch provisorisch und die Fotoätzteile waren ein "Schnellschuss".
Die hervorragend gemachte Box (leider eine Schüttbox) hat auf der Rückseite keine Bemalungsanleitung. Da hat die Druckerei schlichtweg den Film vergessen. Daher gibt es die Bemalungsvariante auf einem separaten Blatt! Die Fotoätzteile sind jetzt bei Eduard erstellt worden. Sie sind zum Teil farbig bedruckt und es sind auch Sitzgurte (auf die die Bauanleitung leider nicht eingeht) vorhanden. Schön! Leider kann man diese nicht separat nachordern.
Die Tragflächen haben sehr feine Gravuren und besitzen leicht erhabene Wartungsdeckel. Letztere sind zwar nicht korrekt, jedoch kommt es dem Hersteller auf die Wirkung beim fertigen Modell an. Bei den Querrudern wurde die Stoffbespannung nachgebildet und das ausreichend fein. Noch feiner ist die Bespannung bei den Seitenleitwerken getroffen, denn die wirkt erst auf dem zweiten Blick!
Der zweite Spritzling enthält die Motoren, deren Verkleidungen (zwei Optionen), Fahrwerksschächte, Fahrwerksteile (korrekt für eine M/P Version), Strukturteile des Rumpfes, das Höhenleitwerk und diverse Kleinteile. Leider sind die Auswerfermarkierungen bei diesen Shot innerhalb der Fahrwerksschächte noch sehr kräftig. Die Hauptfahrwerksräder sehen gut aus. Bei den Motoren gibt es zur Detaillierung ein paar Fotoätzteile, die sehr sinnvoll sind. Für die M- und P-Versionen gibt es auch richtigerweise auch unterschiedliche Motorverkleidungen.
Der dritte Spritzling enthält die für den Rumpf, ein paar Kleinteile für das Cockpit, die Luftschrauben und weitere Kleinteile. Die MGs wirken ein wenig klobig. Interessanterweise gibt es hier auch noch mal ein Instrumentenbrett aus Kunststoff. Nicht berücksichtigt hat RSmodels, dass die Instrumentenbretter bei der M- und P-Version leicht unterschiedlich sind. Die beiden Einstiegstüren sind erhaben wiedergegeben. Im Modell mag es ein Effekt sein wie bei den Wartungsklappen. Im Original war hier alles bündig. Ein paar Gravuren hätten es in diesen Falle auch getan. Schön sieht es trotzdem aus. Weniger schön sind allerdings die Auswerfermarkierungen in der Kabine. Hier hilft nur schnitzen und feilen/schleifen.
Die Inneneinrichtung ist insgesamt zwar etwas mager, jedoch durch die neuen Fotoätzteile schon deutlich besser.
Schön sind die Decals, die versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt wurden.
Bemalungen:
Fazit: Meine Erwartungen wurden in der Summe nicht enttäuscht! Die Kabinendetails sind etwas schwach. Das hatte Robert Schneider schon mal besser gemacht. Vielleicht wird ja noch mal nachgebessert! Insgesamt ist es eine zeitgemäße Do 17 und noch dazu in einer Version, die es bisher noch nicht in Spritzguss gab.
Die RSmodels-Bausätze sind bei PREmodels erhältlich.
Literatur:
Vom Original zum Modell - Dornier Do 17, Karl-Heinz Regnat, Bernard & Graefe Verlag 2005, ISBN 3-7637-6035-0. |
Volker Helms, Godern (Juni 07)