Vorbild: Die Entwicklung der Do 17 begann als Lastenflugzeug im Auftrage der Reichswehr. Die Tarnung als Verkehrsflugzeug für die Luft Hansa hatte nur eine geringe Bedeutung. Am 23. November 1934 startete die Do 17 V1 mit Zentralleitwerk zum Erstflug. Als erste Bomberversion flog die Do 17 E mit BMW Reihenmotoren. Ihr Gegenstück als Aufklärer war die Do 17 F. Die Do 17 M/P Reihe entstand ab 1937 als Ablösemuster für die E/F-Reihe.
Die Do 17 M/P Reihe entstand ab 1937 als Ablösemuster für die E/F-Reihe. Hauptunterschiede waren das Triebwerk (jetzt BRAMO 323 bei der M und BMW 132 beim Aufklärer P), veränderte Landeklappen, selbstdichtende Tanks, Metallbeplankung der Tragfläche u.a. Die Bomberversion Do 17M flog erstmals am 7. April 1937 und löste dann Schritt für Schritt die Do 17E bei der Luftwaffe ab. Ersetzt wurden diese Flugzeuge dann durch die Dornier Do 17Z.
Bausatz: Inzwischen liefert RSmodels die neue Do 17 Reihe in den Versionen M und P aus. Insgesamt sind es drei Bausätze. Der dritte Spritzling kann jetzt auch beurteilt werden. Weiterhin gibt es einen Bogen Fotoätzteile und auch ein paar Resinteile. Die Bauanleitung macht einen provisorischen Eindruck. Offensichtlich hat die Zeit nicht für eine professionelle Arbeit gereicht. Das beidseitig bedruckte A4-Blatt zeigt aber alles Notwendige, wenn auch auf der Rückseite sehr klein. Wer 1/72 baut, der hat ja hoffentlich in der Regel ein gutes Augenlicht oder die Kopfbandlupe!
Die hervorragend gemachte Box (leider eine Schüttbox) hat auf der Rückseite eine gut gemachte Bemalungsanleitung und es gibt ein Vorbildfoto, welches als Dokument für eine Bemalungsvariante dient. Nette Idee!
Die Tragflächen haben sehr feine Gravuren und besitzen leicht erhabene Wartungsdeckel. Letztere sind zwar nicht korrekt, jedoch kommt es dem Hersteller auf die Wirkung beim fertigen Modell an. Bei den Querrudern wurde die Stoffbespannung nachgebildet und das ausreichend fein. Noch feiner ist die Bespannung bei den Seitenleitwerken getroffen, denn die wirkt erst auf dem zweiten Blick!
Der zweite Spritzling enthält die Motoren, deren Verkleidungen (zwei Optionen), Fahrwerksschächte, Fahrwerksteile (korrekt für eine M/P Version), Strukturteile des Rumpfes, das Höhenleitwerk und diverse Kleinteile. Leider sind die Auswerfermarkierungen bei diesen Shot innerhalb der Fahrwerksschächte noch sehr kräftig. Die Hauptfahrwerksräder sehen gut aus. Bei den Motoren gibt es zur Detaillierung ein paar Fotoätzteile, die sehr sinnvoll sind. Für die M- und P-Versionen gibt es auch richtigerweise auch unterschiedliche Motorverkleidungen.
Der dritte Spritzling enthält die fehlenden Teile für den Rumpf, ein paar Kleinteile für das Cockpit, die Luftschrauben und weitere Kleinteile. Die MGs wirken ein wenig klobig. Interessanterweise gibt es hier auch noch mal ein Instrumentenbrett aus Kunststoff. Nicht berücksichtigt hat RSmodels, dass die Instrumentenbretter bei der M- und P-Version leicht unterschiedlich sind. Die beiden Einstiegstüren sind erhaben wiedergegeben. Im Modell mag es ein Effekt sein wie bei den Wartungsklappen. Im Original war hier alles bündig. Ein paar Gravuren hätten es in diesen Falle auch getan. Schön sieht es trotzdem aus. Die Inneneinrichtung ist insgesamt etwas mager. Hier hat es bei RSmodels leider nicht für Sitzgurte oder weitergehende Details gereicht. Das ist umso verwunderlicher, da es ja Fotoätzteile oder aus Resin gegossene Sitze gibt. Schade! Vielleicht beim nächsten Bausatz.
Bemalungen:
Fazit: Meine Erwartungen wurden in der Summe nicht enttäuscht! Die Kabinendetails waren unerwartet schwach. Das hatte Robert Schneider schon mal besser gemacht. Insgesamt ist es eine aktuelle Do 17 und noch dazu in einer Version, die es bisher noch nicht in Spritzguss gab. Erhältlich sind die RSmodels-Bausätze bei PREmodels: www.premodels.de.
Literatur:
Vom Original zum Modell - Dornier Do 17, Karl-Heinz Regnat, Bernard & Graefe Verlag 2005, ISBN 3-7637-6035-0. |
Volker Helms, Godern (April 2007)