Vorbild: Die Entwicklung der Do 17 begann als Lastenflugzeug im Auftrage der Reichswehr. Die Tarnung als Verkehrsflugzeug für die Luft Hansa hatte nur eine geringe Bedeutung. Am 23. November 1934 startete die Do 17 V1 mit Zentralleitwerk zum Erstflug. Als erste Bomberversion flog die Do 17 E mit BMW Reihenmotoren. Ihr Gegenstück als Aufklärer war die Do 17 F. Die Do 17 M/P Reihe entstand ab 1937 als Ablösemuster für die E/F-Reihe.
Die Do 17K war eine Exportversion für Jugoslawien und war aus der Do 17E abgeleitet worden. Ihre korrekte Bezeichnung lautete Do 17Ka 1. Gegenüber der Ausführung für die Luftwaffe wies sie folgende Unterschiede auf:
Weiterhin gab es zwei Aufklärervarianten Ka 2 und Ka 3 auf Basis der Do 17E/F für Jugoslawien. 20 Ka 1 und 14 Ka 2 entstanden in Deutschland. Weiter 40 bis 50 Exemplare wurden in Jugoslawien in Lizenz gefertigt. Ob und wie wie viele Do 17 Kb 1 und Kb 2 auf Basis der Do 17 M dabei waren ist nicht geklärt.
Bausatz: Nachdem im Jahr 2007 bei RSmodels die Do 17M und P erschien, war auch schnell die jugoslawische Version angekündigt. Ein Problem wurde jedoch nicht bedacht: Die meisten Maschinen, die dokumentiert wurden, waren nun mal Do 17 Ka. Um dorthin zu kommen war ein wenig mehr Aufwand notwendig. Es musste ein frühes Tragwerk mit dem passenden Hauptfahrwerk neu entwickelt werden. Gleichfalls musste ein neuer Rumpf her. In der Summe ist dann ein neuer Bausatz entstanden, der kaum ein Teil der Vorgänger übernommen hat. Eines ist aber doch durchgerutscht: Die Hauptfahrwerksräder. Sie hatten bei der Ka einen Durchmesser von 950 statt 1100 mm. Das sind im Modell ca. 2 mm ?Mehr ist dann nicht mehr zum Mäkeln übrig.
Bemalungen: Was fällt sofort positiv ins Auge? Ja, es gibt drei verschiedene Bemalungsversionen! Einmal als jugoslawische Maschine, dann als erbeuteter Italiener und dann als Bulgare (von Deutschland). Dann ist noch die hervorragend gemachte Bauanleitung! Sie ist sehr übersichtlich und keine Frage bleibt offen. Auch die Fotoätzteile (bei Eduard gefertigt und farbig bedruckt) überzeugen. Deutlich besser sind auch die Resinteile. Hier gibt es auch paar mehr Details und Motoren aus dem Material! Einziger "Nachteil": Mehr Arbeit! Hier muss jeder Zylinder einzeln montiert werden. Dafür ergibt es auch ein überzeugendes Ergebnis. Die Klarsichteile verdienen ihren Namen und zum fast perfekten Bausatz fehlen dafür noch ein paar Maskierfolien.
Die Decals sind versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Fazit: Eine "bunte" Do 17 und sehr empfehlenswert. Vielleicht kommt ja nun auch die deutsche Basisversion bald?
Erhältlich sind die RSmodels-Bausätze im gut sortierten Fachhandel.
Literatur:
Vom Original zum Modell - Dornier Do 17, Karl-Heinz Regnat, Bernard & Graefe Verlag 2005, ISBN 3-7637-6035-0. |
Volker Helms, Godern (Mai 2008)