Ambrosini SAI-403 Dardo

RS models 92159 - Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Die italienische Luftwaffe interessierte sich während des WK II für einen leichten Jäger in Holzbauweise um die begrenzten Rohstoffressourcen zu schonen. Eine sehr vielversprechende Entwicklung basierte auf dem Vorkriegs-Sportflugzeug Ambrosin 7 mit Hirth-Motor (280 PS). Nachdem man in einem Zwischenschritt bei der Ambrosini 107 ein 540 PS-Motor eingebaut hatte, kam man zur SAI 207 mit 750 PS Isotta-Fraschini Delta RC40 V-Motor. Damit erreichte dieses Flugzeug immerhin 625 km/h.

Der Auftrag von 2000 Exemplaren wurde nach Fertigung der ersten 15 Stück zugunsten des geplanten Nachfolgemusters SAI 403 abgebrochen. Davon sollten immerhin 3000 Stück gebaut werden. Nach dem Waffenstillstand mit den Alliierten im Sommer 1943 verlief diese Entwicklung im Sande. Immerhin wurde auch mindestens ein Exemplar 1943 mit deutschen Markierungen versehen. Der Isott-Fraschini Delta der SAI 403 war deutlich leistungsgesteigert und gab bis zu 1000 PS ab. Das Seitenleitwerk hatte eine größere Fläche und das Spornrad war einziehbar.

Bausatz: Nach der SAI 207 gibt es inzwischen auch die Weiterentwicklung SAI 403 als Spritzgussbausatz von RSmodels. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut ein hellbrauner Spritzling mit 34 Einzelteilen, ein Fotoätzteilbogen, ein Fotofilm, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung. Auf der Rückseite der Schüttbox befinden sich die Bemalungshinweise.

Es handelt sich um einen typischen Short-Run-Bausatz. Die Oberfläche hat schöne Details. Für Kleinteile gibt es Fotoätzteile. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier sind allein 14 Teile inklusive der geätzten Sitzgurte zu verbauen. Die Nachbildung des Kühlers wird von innen hinter den Lufteinlauf geklebt.

Die Luftschraube ist einteilig und wird mit Spinner und Welle versehen. Aus drei Teilen entsteht die Tragfläche. Scharfe Hinterkanten gibt es hier leider wie beim Seitenruder nicht. Dafür sind diese beim zweiteiligen Höhenleitwerk vorhanden. Fürs Fahrwerk gibt es Scheren aus Spritzguss. Die Kanzelverglasung ist aus einem Stück.



Der kleine Decalbogen ist tadellos im Register auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Bei den Farbhinweisen orientiert man sich nicht an ein bestimmtes System.

Bemalungen:

Fazit: Ein gut gemachter Short-Run-Bausatz der exotischen SAI 403 von RSmodels in 1/72. Für erfahrene Modellbauer ist dieser sehr zu empfehlen.

Literatur:

SAI-Ambrosini 207 e derivati, ALI D'ITALIA - Serie Mini 9, Cattaneo, Gianni, La Bancarella Aeronautica - Torino, 2006.

Volker Helms, Godern (November 2015)