Tatra T 57K

Plus Model 4040 - 1/48

Vorbild: Der Tatra 57 war der Nachfolger des Kleinwagens Typ 12, den das Tatrawerk in Nesselsdorf (später Koprivnice) 1932 herausbrachte.

Das Fahrzeug hatte einen obengesteuerten, gebläsegekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit 1155 ccm Hubraum und 18 PS (13,2 kW) Leistung. Der Frontmotor trieb über eine Einscheiben-Trockenkupplung und ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung die Hinterräder an. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit des 780 kg schweren Wagens lag bei 80 km/h. Das Fahrgestell hatte ein Zentralrohr, eine Vorderachse mit 2 Querblattfedern und eine gelenklose Pendelachse hinten, ebenfalls mit Querblattfeder. Alle vier Räder hatten mechanische Bremsen.



Ab 1936 bot man den Tatra 57 A als Nachfolger an. Sein Motor gleichen Hubraums erreichte 20 PS (15 kW). Damit erreichten die Wagen 80 - 90 km/h. Die Front war mit einer Kühlerattrappe, wie die des Modells 75 versehen. Es gab nur 2-türige Aufbauten, zusätzlich zu denen des Vorgängers noch einen geschlossenen und einen offenen Kübelwagen für die Polizei.

1938 erschien mit dem Tatra 57 B ein weiter verbesserter Nachfolger. Sein Motor hatte 1256 ccm Hubraum und entwickelte 25 PS (18,4 kW). Von dem bis zu 90 km/h schnellen Wagen wurde erstmals auch eine Version mit Schiebedach angeboten.

Als Variante des Tatra 57B gab es ab 1941 auch wieder einen Kübelwagen, den Tatra 57 K. Der Motor des 4-türigen Modells mit erhöhter Bodenfreiheit hatte bei gleichem Hubraum nur noch 23 PS (16,9 kW). Die Frontpartie wich leicht vom T-57B ab. Der kastenförmige Aufbau hatte 4 kleine Türen, ein Faltverdeck und Einsteck-Seitenfenster. Am Heck des Wagens fanden zwei Ersatzräder und zwei Kanister platz. Einige Fahrzeuge hatten eine klappbare Frontscheibe.

Diese Variante wurde von der Ringhoffer Tatra Werke AG entwickelt und bis 1943 für die deutsche Wehrmacht produziert. Dabei verließen 1941 200, 1942 2000 und 1943 3500 Einheiten das Werk. Vom Modell 57 K wurde nach dem Krieg bis 1948 noch 500 Fahrzeuge hergestellt. Diese wurden hauptsächlich von der Tschechoslowakischen Armee und dem Innenministerium genutzt. Der zivile T 57 B war bis 1949 in Produktion. Einen Nachfolger für die kleine Modellreihe bot Tatra nicht an.
Quelle: Wiki (de): Tatra 57 Wiki(cz): Tatra 57K

Bausatz: Plusmodel hat, wie eigentlich alle Hersteller, einen Faible für heimatliche Vorbilder. Nachdem vor einigen Jahren der Tatra 57K in 1/35 erschien, folgt nun der kleine Bruder in 1/48. Trotz des Vorgängers hat es sich als ziemlich schwierig herausgestellt, etwas umfangreichere Vorbildinfos zusammenzutragen. Was leider auch für fotografische Belege aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs betrifft, jedenfalls bei meiner begrenzten "Bibliothek" und des damit verbundenen Ausweichversuchs auf das weltweite Netz.

Der Bausatz präsentiert sich in einem grauen Resin und ist sauber abgegossen. Die Angüsse sind bei den großen Teilen recht massiv, also sollte gutes Werkzeug griffbereit sein. Ich verwende dafür meist die "Thin Blade Craft Saw" von Tamiya. Insgesamt ist die Teileanzahl überschaubar, was jedoch nicht heißen soll, dass das Modell einfach zusammenzubauen wäre. Die Bauanleitung verwirrt mich jedenfalls im Moment mehr, als das sie hilfreich wäre. Meistens kann ich mich aber während eines Projekts besser in die Arbeitsabläufe hineindenken. Neben den Resinteilen hilft ein kleiner Ätzteilbogen bei der weiteren Detailierung. Für die Darstellung der Windschutzscheibe befindet sich ein Stück klares Plastik im Bausatz.

Bemalungen: Dem Bausatz liegt ein kleiner Decalbogen bei, mit dem sich zwei T 57K darstellen lassen: ein Tatra der slowakischen Armee in khaki (Rostow am Don Juni 1942) und ein Fahrzeug der SS Division "Das Reich" in panzergrau, Frankreich November 1942

Fazit: Plusmodell präsentiert hier ein sehr gutes Modell des Tatra 57K für den 48er Militärmodellbauer. Der Bausatz ist ein Kleinserienprodukt! Das verwendete Material und die damit einhergehenden Arbeitsweisen erfordern ein erhöhtes Maß an Erfahrung auf diesem Gebiet. Daher möchte ich meiner Empfehlung den Zusatz "für Experten" anhängen. Der Preis wird hier sicherlich auch eine gewisse Selektionswirkung entfalten, die bei Modelimex gesehenen rund 40 Euro sind aber in Ordnung.

Steffen Arndt, Ettlingen (Februar 2009)

Die folgenden 3 Aufnahmen stammen von der Spielwarenmesse 2009: