Vorbild: Bereits im Altertum sind erste Windmühlen nachweisbar. Durch die Verbreitung des Islams und wahrscheinlich auch durch eigene Entwicklung verbreiteten sich dann im Mittelalter auch in ganz Europa Wind- und Wassermühlen. Bis zur Erfindung von Motoren gehörten Mühlen zu den effizientesten Mitteln, um viel Kraft zu erzeugen und Materialien zu verarbeiten. Da Windmühlen auf die Windrichtung ausjustiert werden müssen, wurden verschiedene Windmühlentypen erfunden. Gängige Varianten in Europa sind etwa die auf einem Stativ stehenden Bockwindmühlen, Turmwindmühlen, Holländerwindmühlen, bei denen sich nur das Oberteil drehen lässt, oder Paltrockwindmühlen, die auf einer Schienen- oder Rollenkonstruktion drehbar gelagert sind.Nach wikipedia.de (Artikel: Windmühlen).
Bausatz: Plus Model hat bereits eine Reihe von Zubehör- und Komplettbausätzen für Dioramen aus verschiedenen Materialien herausgebracht. Zuletzt erschien eine Windmühle im Maßstab 1:35, für 1:32 passt sie aber auch. Im stabilen und zweckmäßigen Karton enthalten sind, gut verpackt, mehrere Platinen aus gelasertem Holz, teilweise gefräste Holzleisten, Zwischenböden aus Karton und die Windradnabe aus Resin.
Die Holzplatinen sind sauber gelasert und bedürfen kaum Nacharbeit. Die Leisten hingegen müssen noch etwas versäubert werden. Die Kartonteile sind recht dickwandig und stabil. Die Windradnabe aus Resin ist sauber gegossen und hat nur einige leichte Fischhäute. Sie verfügt über eine dezente Holzmaserung. Insgesamt benötigt der Bausatz recht wenig Nacharbeit und sollte sich dementsprechend zügig bauen lassen.
Die Windmühle wirkt relativ klobig. Diese Form ist in Mitteleuropa jedoch häufiger anzutreffen. Besonders sind die Treppen an der Seite und die runde Windradnabe, welche ich auf Fotos von Windmühlen nur recht selten sehen konnte. Ebenfalls selten ist, dass Windmühlen starr und nicht drehbar gebaut sind. Die klobige Form kommt oft bei Bock- oder Paltrockwindmühlen vor. Da Plus Model kein Stativ beigelegt hat, muss der Modellbauer hier wohl selber tätig werden. Ebenfalls fehlt die Bespannung der Windradflügel. Diese kann man aber leicht aus Taschentüchern und Weißleim selber herstellen.
Bemalungsvarianten: Die Bauanleitung ist übersichtlich und leicht verständlich aufgebaut. Als Bemalungsvorschlag dient das Bausatzdeckelbild.
Fazit: Der Bausatz ist, trotz der vielen Teile, einfach aufgebaut. Wer bereit ist, noch ein Stativ selber herzustellen, hat mit dieser Mühle eine schöne und lebhafte Bereicherung für sein Diorama. Da Mühlen in fast alle Epochen passen, sind Szenerien vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert keine Grenzen gesetzt. Geeignet ist der Bausatz für fortgeschrittene Modellbauer.
Erhältlich dieser Bausatz für ca. 50 Euro im Fachhandel oder bei Plus Model.
Philip Koch, Sukow (Mai 2016)