Junkers Ju 160 „Luftwaffe Service“

PLANETmodels No. 155 Resin - 1/72

Vorbild: Der Einsatz des Schnellverkehrsflugzeugs Lockheed Orion bei der Swissair löste auch in Deutschland eine Entwicklung von ähnlichen Flugzeugen aus. Bei Heinkel entstand die erfolgreiche Heinkel He 70. Junkers ging einen recht konventionellen Weg. Unter der Federführung von H. Pohlmann entstand eine schlanke Maschine mit ovalem Rumpf und Sternmotor. Das Fahrwerk fuhr nach vorn in die Tragfläche ein. Der Ju 60 bezeichnete Prototyp flog erstmals am 8. November 1932. Man war mit dem Flugzeug gar nicht zu frieden und so wurde der Entwurf gründlich überarbeitet.



Der nun Ju 160 genannte Entwurf flog erstmals am 30. Januar 1934. Als Antrieb diente ein BMW 132A Sternmotor. Sechs Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder konnten transportiert werden. Die Tragfläche war nun mit Glattblech beplankt und hatte eine gepfleite Vorderkante. Das Hauptfahrwerk fuhr nun nach innen zur Rumpfmitte ein. Nun erreichte die Ju 160 mit 340 km/h immerhin die gleiche Höchstgeschwindigkeit wie die Heinkel He 70. Bei der Lufthansa flogen 21 der 46 gebauten Exemplare. Zwei Exemplare wurden nach Japan exportiert. Die restlichen Exemplare gingen – wie ab 1939 auch die Lufthansa-Maschinen – an die Luftwaffe und wurden bis 1941 eingesetzt.

Bausatz: Vor einigen Jahren erschienen bei Classic Plane-Resin die Ju 60/160 Reiihe als Resinkit. Diese sind grundsätzlich stimmig, erfordern allerding einen erheblichen Bauaufwand. Nun liefert PLANETmodels einen Resinkit. Im stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 26 cremefarbene Resinteile, zwei schwarze Fahrwerksteile aus Resin, zwei Vacukanzeln, Klarsichtfolie, ein Decalbogen und die Bauanleitung.



Die Bauteile haben den Standard von PLANETmodels und sind tadellos gegossen. Für die Passagierkabine und das Cockpit sind die Sitze vorhanden. Zusätzlich gibt es noch zwei Steuerhörner für die Piloten. Der kleine BMW-Motor macht einen guten Eindruck. Ein klein wenig muss das Brandschott noch im Durchmesser verkleinert werden, damit es saugend in die recht dünne Motorhaube passt.



Die Tragfläche besteht aus einem Stück und ist verzugsfrei gegossen. Beide Hauptfahrwerksbeine bestehen aus schwarzem Resin und sind sehr stabil. Zwei Streben müssen noch aus Draht selbst angefertigt werden. Die Passagierfenster würde ich lieber nach dem Lackieren mit Cristal Klear verglasen und nicht die beiliegende Folie benutzen. Zum Glück liegt die dünne durchsichtige Vacukanzel zweimal bei.



Die Abziehbilder/Decals sind tadellos ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. PLANETmodels liefert auch die übermalten Lufthansa-Markierungen mit.

Bemalung:

Fazit: Ein interessant Resinbausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diese ist der Ju 160-Kit zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (Februar 2012)