Vorbild: Ab 1938 entstand bei Douglas ein neues Passagierflugzeug. Es sollte von kleinen Flugfeldern starten können. So entstand ein moderner Hochdecker unter der Leitung von Leo Delvin. Der Erstflug des Prototyps war am 20. Februar 1939. Danach musste die Maschine an der Tragfläche und dem Seitenleitwerk umgebaut werden.
Infolge des WK II mussten die europäischen Fluglinien ihre Aufträge stornieren. So wurden nur insgesamt 12 Exemplare gebaut. Eine Maschine nutzte W.E. Boeing als persönliche Reisemaschine. Diese ging dann nach dem Kriegeintritt der USA als R3D-3 an die US Navy. Die KLM erhielt für Einsätze in Ostindien vier Maschinen. Drei davon wichen nach Australien aus und eine Maschine wurde durch die Japaner erbeutet. Sie soll sogar den Krieg überlebt haben. Die nach Australien ausgewichenen Maschinen wurden von der RAAF, der USAAF oder zivilen Firmen eingesetzt.
Die US Navy bestellte drei R3D-1. Von denen wurden nur zwei ausgeliefert. Die US Marines erhielten vier R3D-2 mit einer größeren Frachttür. Eine davon wurde durch die Japaner abgeschossen.
Bausatz: Die Douglas DC-5 ist eine interessante Konstruktion und vor einigen Jahren gab es schon bei PLANETmodels eine Auflage. Seit einiger Zeit ist auch die Douglas R3D-1/2 im Angebot. In den stabilen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 46 graue Resinteile, drei schwarze Resinteile für das Fahrwerk, zwei Vacukanzeln, eine Vacuplatte, ein Decalbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung und die informative aber einfache Bauanleitung. Es gibt nur ein paar verbale Farbangaben für den äußeren Anstrich. Innen muss man bisschen Phantasie haben. Die Vacukanzeln ist immerhin zweimal vorhanden. Dafür fehlen aber die runden Kabinenfenster. Diese stellt man am einfachsten mit Cristal Clear her. Ich persönlich halte die beiliegende Vacuplatte dafür ungeeignet.
Die Resinteile sind tadellos gegossen und besitzen feine Strukturen. Bei den Rudern und den Klappen sind die Gravuren für mein Empfinden etwas zu schwach. Ein paar Angussbutzen müssen noch abgeschliffen werden. Die Ausstattung des Cockpits ist etwas einfach und nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Andere Hersteller bieten hier inzwischen mehr. Die Kabine ist innen leer. Immerhin gibt es einen Boden im Frachtraum. Etwas einfach sind die Motore und die Fahrwerksschächte. Das Material über das Original ist allerdings auch nicht sehr reichlich.
Das Seitenleitwerk sowie die beiden Höhenleitwerke sind einteilig. Die Tragfläche besteht auch aus einem Stück. Damit ist die leichte V-Stellung der Außenflügel gut getroffen. Scharfe Hinterkanten gibt es an allen Rudern.
Leider lässt sich das große Frachttor der R3D-2 nicht öffnen. Für die R3D-1 muss die kleine Kabinentür teilweise selbst graviert werden. Die schwarzen Resinteile sind deutlich stabiler als übliche Fahrwerksbeine aus Zinn die sich leicht verbiegen können.
Die mehrfarbige Bemalungsanleitung hilft beim Aufbringen der tadellos gedruckten Decals. Für die frühen US-Hoheitszeichen gibt es die roten Punkte separat.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Die beiden Resinbausätze der Douglas DC-5/R3D von PLANETmodels in 1/72 sind einzigartig. Sie bieten genug Potential für Eigenleistungen und sind nur sehr fortgeschrittenen Modellbauer zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern(Mai 2020)