Dewoitine D. 510

Pavla 72065 - 1/72

Vorbild: Die Dewoitine D. 510 ist der Vorläufer des besten französischen Jagdflugzeug im WK II der D. 520. Seinen Ursprung hatte die D. 510 in der 1932 erstmals geflogenen D. 500. Sie war ein recht modern aussehender Jagdeinsitzer mit starrem Fahrwerk und wurde von einem Hispano-Suiza Zwölfzylinder Reihenmotor angetrieben. Insgesamt wurden 100 D. 500 und 163 modifizierte (mit einer 20 mm Oerlikon Motorkanone durch den Spinner schießende Motorkanone versehende) D. 501 für die französische Luftwaffe und die französische Marine produziert. Einige Maschinen wurden davon später exportiert. Die letzten Exemplare wurden noch zu Beginn des WK II eingesetzt.

Die D. 510 erhielt den längeren Hispano-Suiza 12Ycrs Motor und die Bewaffnung der D. 500 (2x 7,5 mm MGs) und der D. 501 (1x 20 mm Kanone). Damit war sie sehr gut bewaffnet. Bei ihrer Auslieferung 1936 war die D. 510 zwar noch zeitgemäß aber keineswegs modern. Selbst im eigenen Land stand die MS 405/406 mit Einziehfahrwerk in den Startlöchern. Insgesamt wurden 105 D. 510 produziert. Davon gelangten 24 Flugzeuge nach China und auch u.a. zwei Exemplare nach Spanien (auf Seiten der Republikaner).

Einige Exemplare der D. 510 wurden noch Anfang des WK II zu Kampfeinsätzen benutzt. Zu dieser Zeit war das Flugzeug jedoch schon hoffnungslos veraltet und der Nachfolger D. 520 sollte zum besten Jagdflugzeug Frankreichs im Westfeldzug 1940 werden.



Bausatz: Manchmal sind die Ideen der Bausatzhersteller schwer nachzuvollziehen. Von der D. 510 gibt es seit vielen Jahren einen Heller Bausatz, dessen Form sich seit 20 Jahren in Tschechien bei Smer befindet. Nun hat Pavla aus Tschechien eine neue D. 510 als High Tech Bausatz ins Rennen geschickt.

In der üblichen Pavla-Schüttelbox befinden sich gut verpackt ein hellgrauer Rahmen mit gut detaillierten Spritzgussteilen, zwei Vaku-Windschutze, eine Tüte mit Resinteilen sowie ein Decalbogen. Die Spritzgussteile besitzen feine versenkte Gravuren. Sie sind aber nicht frei von Grat. Ärgerlicher sind da schon die Auswerfermarkierungen an den Innenseiten, deren Entfernen allerdings kein Problem ist. Leider bestehen Propellerblätter und -nabe aus einem Bauteil. Hier hätte ich mehr erwartet.

Die Stärken zeigt dieser Bausatz bei den Resinteilen für das Cockpit. Hier hat Pavla ganze Arbeit geleistet. Das Cockpit ist ein Bausatz für sich! Gut gelungen sind die auf dem Resinsitz auf modellierten Gurte. Beim Fahrwerk gilt es sich rechtzeitig für eine bestimmte Version zu entscheiden, denn es gibt die Hauptfahrwerksräder mit oder ohne Verkleidung. Die Auspuffstutzen müssen einzeln aus Resin aufgeklebt werden. Was man sicher bei der Montage der Tragfläche vermissen wird, das ist eine vernünftige Vorderansicht der D. 510. Das gilt übrigens auch für die Montage des Hauptfahrwerks.

Die Bemalungshinweise sind dafür gut gelungen. Farbangaben sind für die Farbsysteme von AGAMA, Xtracolor und Humbrol. Der separat in Folie eingeschweißte Decalbogen ist gelungen. Das betrifft insbesondere die feine Beschriftung und der versatzfreie Druck.

Bemalungen:

  1. D. 510 No. 341, Armée de l'Air, persönliches Flugzeug von Commandant Pallier der GC I/1, Chantily September 1939
  2. D.510C weiße 4105, Chinesische Luftwaffe, geflogen von William Labussiére aus Frankreich
  3. D.510 No. 307, GC II/8, Armée de l'Air ab Juli 1938
  4. D.510 No. 225, GC II/1 (erste Einheit mit D. 510), September 1936

Fazit: Pavla hat hier einen zeitgemäßen Bausatz der D. 510 für den erfahrenen Modellbauer vorgelegt und das Ziel erreicht.

Erhältlich dieses Set für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Für Privatkunden ist es im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich und wer gerne direkt online einkauft, kann den Satz bei Moduni beziehen: Dewoitine D. 510

Volker Helms, Godern (Dezember 2007)