Douglas A-26 Invader

MustHave! MH148003 - 1/48

Geschichte: Spät während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt, wurde der Douglas A-26 "Invader" jedoch auf allen Fronten verwendet und ist das einzige Flugzeug der U.S.A.F., das am Zweiten Weltkrieg, am Korea- und am Vietnamkrieg teilgenommen hat. Die Bezeichnung der "Invader" wurde auch im Laufe seiner Karriere verändert, weil im Jahre 1948 die Kategorie "A" (für "Attack") annulliert wurde. Das Flugzeug wurde in B-26 umbenannt, wie die Martin B-26 "Marauder" die im selben Jahr aus dem Service zurückgezogen wurde. Man sollte also beide nicht verwechseln.

Der Bausatz: Die "Invader" diente auch unter den französischen Farben in Indochina und in Algerien. Deshalb bestimmt hat der junge französische Hersteller MustHave! diese Maschine als Vorlage für sein dritter Bausatz gewählt. Die ersten zwei waren Neuauflagen anderen Marken (mit Einführung von Resin Teilen, fotogeätzte Teile und sogar neue Plastikteile), aber dieses mal haben wir es mit ein völlig neues Produkt zu tun, auch wenn der Ursprung des Bausatzes deutlich im älteren Monogramm Modell zu finden ist (Generalformen, Maße und sogar Details). Tatsächlich ist die "Invader" von MustHave! eine Kopie in vielen Bereichen.

Das neue Modell besteht aus Plastikteilen für die Hauptkomponenten (Flügel, Rumpf, Triebwerksgondeln und Motorhauben, Propeller, usw…), Resin Teile für die kleinere Teile (Sternen-Motoren, Innenraum des Cockpits, bewegliche Steuerflächen, Räder, zwei verschiedene Nasen, usw.), von fotogeätzten Teilen (für das Cockpit aber auch andere kleinere Teile des Flugzeugs) und schließlich von Maschinengewehr Rohren aus Metall. Wenn wir die Anweisungsbroschüre und das Abziehbild Blatt (drei Markierungen stehen zur Auswahl) addieren, haben wir eine Schachtel, die bis zum Rand gefüllt ist!

MustHave! versus Monogram

Verglichen mit dem Monogramm Vorbild, besitzt der MustHave! Bausatz einige Nachteile. Zum Beispiel sehen die inneren Strukturen (Rumpf und Triebwerksgondeln) ziemlich weich aus. Die Resin Bomben kann man auch vergessen, denn sie sind unbrauchbar. Schließlich sind die transparenten Teile weniger genau. Es fehlen zum Beispiel einige Rahmen, aber mindestens sind sie sehr klar. Es gibt zum Glück aber auch viele positive Sachen: versenkte Gravuren, bewegliche Steuerflächen, hohes Niveau an Details, sichtbare Bewaffnung in der Nase, Seitentür kann man offen lassen, verbesserte Triebwerkverkleidungen, detaillierte Motoren, usw...

Inhalt des Bausatzes: Insgesamt gibt es 44 Plastikteile. Die Spritzlinge sehen aus als ob sie in den Sechzigern produziert worden sind. Dies ist aber nur ein falscher Eindruck. Glücklicherweise, sobald die Teile sorgfältig entfernt worden sind, sieht alles schon viel besser aus. Wie bereits erwähnt, sind die Haupteile mit versenkten Gravuren versehen. Einige werden sie als zu ausgeprägt finden, aber sie sind meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Der Plastik ist jedoch sehr hart und nicht einfach zu verarbeiten. Die durchsichtige Teile sind sehr klar, aber die Definition einiger Rahmen ist nicht immer sehr gut. Ich würde für die Bemalung dieser Teile auf jedem Fall die Benützung von Masken empfehlen (Eduard hat ein Satz für den Monogram Bausatz in seinem Sortiment. Bestimmt kann man die Masken auch für die Klarteile von MustHave! benutzen).

Die Resin Teile (über 100!) sind größtenteils schön gemacht, aber leider haben manche Luftblasen. Einige befinden sich im Teil selbst und sind nur durch Hintergrundbeleuchtung sichtbar. In diesem Fall ist extreme Sorgfalt gefordert, wenn man die Teile behandelt. Andere Luftblase Löcher sind auf der Oberfläche sichtbar und müssen mit Polyurethan-Harz oder mit einer Mischung aus CA-Kleber und Talkum Pulver gefüllt werden. Insgesamt, ist die Qualität der Resin Teile sehr variable und liegt zwischen ausgezeichnet - die offene Nase mit den sichtbaren Maschinengewehren ist ein Kunstwerk! - und durchschnittlich. Nur die vier Bombenkörper fallen wirklich aus der Reihe. Sie sehen aus wie schlecht geformten Zäpfchen und es ist besser man sucht neue Teile in seinem Ersatzkasten.

Die fotogeätzten Teile ergänzen den Cockpit-Innenraum (Sicherheitsgurte, Instrumentenbrett, Seitenruder Fußhebel, usw…) aber auch andere Bereiche des Flugzeugs (Triebwerkverkleidungs Unterstützungen, Lufteinlass Gitter, hintere Türgriffe, Scheibenwischer, usw…). Kanonenrohre aus Metall sind auch vorhanden (von Master) und sehen absolut großartig aus.

Die Anweisungen wurden in Schwarzweiss auf zwei A3 Blättern gedruckt (A4 Heft). Ein Extra-Blatt im A4 Format beschreibt die Farbanweisungen und das aufbringen der Abziehbilder. Drei Bemalungsvarianten sind möglich:

  1. Douglas A-26B Invader "Stinky", 552nd Bomber Group, 9th USAAF, Beaumont, Frankreich, 1945.
  2. Douglas B-26B Invader "Brown Nose", 452nd Bomber Group, Pusan, Korea, 1951.
  3. Douglas B-26B Invader, Groupe de Bombardement 1/19 Gascogne, Tourane (Da Nang), 1951.

Fazit: Bis jetzt ist dies der ehrgeizigste Bausatz der neuen französischen Marke. Wegen des Materialmixes und dem Kleinseriencharakter des Modells würde ich die MustHave! "Invader" nur erfahrenen Modellbauern empfehlen, die schon einige "Short Run" Modelle auf ihrem Konto haben. Wenn man mit so viele Resin Teile arbeiten muss, sollte man mit solchen Produkten doch ein wenig vertraut sein. Andererseits braucht man jetzt die Alte Monogram Teile nicht mehr nachzugravieren, was bestimmt für viele unbezahlbar sein wird!

Jean-Luc Formery, Frankreich (Juni 2014)