Mikojan-Gurewitsch I-320 "R-3"

Modelsvit 72038 Spritzguss mit Masken - 1/72

Vorbild: Die Mikojan-Gurewitsch I-320 entstand parallel mit den Lawotschkin La-200 und Suchoi Su-15. Bei der I-320 wurden die beiden Strahltriebwerke übereinander im Bug angeordnet. Die Tragflächengeometrie wurde von der MiG-15 übernommen. Allerdings musste die Spannweite erhöht werden. Der erste Prototyp flog mit zwei RD-45F-Strahltriebwerden am 16. April 1949.



1950 folgte ein zweiter Prototyp ("R-2") mit zwei WK-1. Weiterhin wurde das Cockpit etwas erhöht eingebaut. Der dritte Prototyp "R-3" erhielt verstärkte Tragflächen und flog daher bis 1100 km/h schnell. Trotzdem neigte auch dieser Prototyp zum Tragflächenflattern. Nachdem eine höhere Reichweite für den Abfangjäger gefordert war, wurde das Konzept aufgegeben. Es war kein weiteres Entwicklungspotential mehr vorhanden. In den Dienst ging letztendlich ein viertes Muster. Es war die Jakowlew Jak-25.



Bausatz: Modelsvit aus der Ukraine hat sich dieses ungewöhnlichen Flugzeugtyps im Maßstab 1/72 angenommen. Von AviS gibt es die La-200 in verschiedenen Ausführungen. Modelsvit wirbt bei der I-320 mit der CAD-Technologie. Es bleibt aber ein Short-Run-Bausatz. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben hellgraue Spritzlinge mit 122 Einzelteilen, ein klarer Spritzling mit zwei Teilen, Masken für die Klarsichtteile, einen Decalbogen und die mehrfarbige übersichtliche Bau- und Bemalungsanleitung.



Der Bau beginnt mit den beiden Schleudersitzen. Diese entstehen aus je fünf Teilen. Die Sitzgurte sollen bemalt werden. Dann folgt ein Herzstück der I-320. Es ist eines von zwei WK-1-Straltriebwerken. Allein dieses entsteht aus 20 Einzelteilen. Das zweite WK-1 hat man nicht nachgebildet. Auch dieses wunderschöne Triebwerk verschwindet unsichtbar im Innern des Rumpfes. Das ist schade und vielleicht kann man es für ein anderes Projekt nutzen… Auf jeden Fall sollte man das Gegengewicht im Radarkonus nicht vergessen.



Im Cockpit findet man Seitenruderpedale, die beiden Schleudersitzen, schöne Seitenkonsolen und ein mit einem Decal zu versehendes Instrumentenbrett. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten. Die Fahrwerksschächte sind recht ordentlich detailliert. Das gilt auch für das Fahrwerk. Im Heck findet man optional offen zu bauende Luftbremsen. Die beiden äußeren Grenzschichtzäune der Tragfläche werden separat aufgeklebt.



Die mehrfarbige Bemalungsanleitung erleichtert die Fertigstellung des Modells. In dieser bezieht man sich auf das System von Humbrol. Der kleine Decalbogen enthält nur die nötigsten Markierungen. Dafür erleichtern die Masken für die einteilige Cockpitverglasung die Bemalung.

Bemalung:

Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Short-Run-Bausatz der I-320 in 1/72 für den sehr erfahrenen Modellbauer und für diesen sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze von Modelsvit im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (August 2017)