Vorbild: Die zweistrahlige Dassault Mirage 4000 entstand als Privatentwicklung. Man ließ dort die Erfahrungen der einstrahligen Mirage 2000 einfließen. Am 09. März 1979 flog der erste Prototyp. Ausgestattet war diese Flugzeug mit einer Fly-by-Wire-Steuerung. Angetrieben wurde die Mirage 4000 von zwei SNECMA M53-Strahltriebwerken.
Bei Tests erreichte man eine Höchstgeschwindigkeit von 2.655 km/h. Der Jet konnte bis zu 8 Tonnen Waffenlast an bis zu 14 Außenstationen tragen. Schon in den frühen 1980er Jahren wurde die Entwicklung der Mirage 4000 aufgegeben. Man konzentrierte sich auf die auf die Mirage 2000. Das einzige Exemplar wurde in den 1980er Jahren auf diversen Luftfahrtmessen gezeigt und landete schließlich in Le Bourget im Luftfahrtmuseum.
Bausatz: Dieser Bausatz entstand offensichtlich auf Wunsch des französischen Händlers Bassin Maquette. So liefert modelsvit hier einen typischen Short-Run-Bausatz der Dassault Mirage 4000 im Maßstab 1/72. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt sieben hellgraue Spritzlinge mit 122 Teilen, ein klarer Spritzling mit fünf Teilen, ein Fotoätzteilbogen, ein Bogen mit Vinylmasken, ein Decal und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Anhand der Bauteile erkennt man die deutliche Entwicklung, die modelsvit in den letzten Jahren hingelegt hat. Es gibt nicht nur wunderschöne feine versenkte Strukturen, sondern auch sei kleine feine Teile. Der Aufbau des Bausatzes ist sehr durchdacht.
Wie bei vielen anderen Bausätzen auch, beginnt der Bau hier mit dem Schleudersitz. Dieser entsteht aus sieben Spritzgussteilen und wird dann mit Hilfe von Fotoätzteilen komplettiert. Da ist es schon fast selbstverständlich, dass es auch die obligatorischen Sitzgurte gibt. Weitere Fotoätzteile werden für die Instrumententräger verarbeitet.
Die beiden Lufteinläufe laufen leider im Rumfinneren ins Leere. Dafür sind die Triebwerksauslässe sehr schön und realistisch tief detailliert. Man hat bei modelsvit natürlich die scharfen Hinterkanten an den Rudern realisiert. Ein Gegengewicht im Rumpfbug hat man nicht vorgesehen. Das Fahrwerk wirkt sehr stimmig und modelsvit hat auch an die kleinen Scheinwerfer gedacht. Diese sind aus Klarsichtmaterial. "Bewaffnet" wird die kleine Mirage 4000 mit sechs Dummy-Raketen.
Es gibt zwei Optionen für die Cockpitverglasung. So gibt es ein einteiliges Klarsichtteil für die geschlossene Variante und ansonsten gibt es zwei Teile und mittels einer kleinen Stütze kann sie offen bleiben. Damit es komplett wird, gibt es als Hilfe für die Lackierung Vinylmasken.
Die Farbangaben sind für das System von Humbrol. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und es gibt sehr wenige Wartungsmarkierungen. Das passt zum Prototypen.
Bemalungen:
Fazit: Die Dassault Mirage in 1/72 ist ein imposanter Jet. Bei modelsvit hat man für den fortgeschrittenen Modellbauer einen sehr zu empfehlenden Bausatz geschaffen.
Erhältlich sind die Bausätze von modelsvit im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (November 2018)