Pz.Kpfw. IV Ausf.C "Normandie 1944"

Mirage Hobby 72853 - 1/72

Vorbild: Der Panzerkampfwagen IV (Vskfz. 622) entstand als Begleitwagen im Auftrage des Heereswaffenamtes als völlige Neukonstruktion. Auch der Maybach HL 108TR-Motor war eine neue Konstruktion mit 230 PS. Nach den Versuchsfahrzeugen entstanden 35 Pz.Kpfw. IV Ausf. A zwischen November 1937 und Juni 1938. Zwischen Mai und Oktober 1938 wurden 42 Pz.Kpfw. IV Ausf. B gefertigt, die sich von den Vorgängern u.a. durch eine verbesserte Panzerung einen leistungsfähigeren Motor (Maybach HL 120TR) unterschied. 134 Pz.Kpfw. IV Ausf. C wurden zwischen Oktober 1938 und August 1939 gefertigt und abgenommen.

Von seinen Vorgängern unterschied sich das bei Krupp gefertigte Fahrzeug nur durch Detailänderungen. Größere Änderungen waren von Seiten des Auftraggebers nicht zugelassen. Der Einsatz dieser Fahrzeuge erfolgte an allen Fronten des WK II bis diese Fahrzeuge "aufgebraucht" waren. Anhand der produzierten Stückzahl wird deutlich, wie selten diese Fahrzeuge im Vergleich zu den Großserien der späten Ausführungen waren.

Bausatz: Mirage hatte sich schon vor einiger Zeit die frühen Ausführungen des Pz.Kpfw. IV vorgenommen. So erschien auch dieser Bausatz in dieser Reihe. Wie auch bei Dragon üblich, nutzt Mirage die CAD-Zeichnungen für die Bauanleitungen. Das ist für den Hersteller einfach. Für den Modellbauer gilt immer genau zu schauen. Fotoätzteile und eine Vinylkette ergänzen den Bausatz. Alle Laufrollen bestehen aus zwei Teilen, damit eine sehr gute Detaillierung erreicht wird.



An vielen Details wird deutlich: Hier haben Freaks einen Bausatz für Freaks entwickelt. Das ist auch die Zielgruppe, denn wer einen Pz.Kpfw. IV bauen möchte, der greift zum Revell-Bausatz für ein paar Euro. Hier wird der Spezialist angesprochen, der unbedingt einen frühen Pz.Kpfw. IV haben möchte und bereit ist, ein paar Euro dafür mehr auf den Tisch zu legen. Der Bausatz besitzt separate Luken, die normal geschlossen montiert werden. Beim Einsatz von Zubehörsets ist keine schwerwiegende Sägearbeit notwendig.

Ansonsten ist der Bausatz auch innen leer. Die Vinylketten sind ordentlich detailliert. Persönlich mag ich lieber Kettensegmente. Schön finde ich, dass Teile der Kettenabdeckungen separat als Fotoätzteile beiliegen. Sie sehen nicht nur besser aus, als Spritzgussteile, sondern lassen sich auch leichter "verbiegen" für ein Diorama. Der kleine Decalbogen ist ordentlich gedruckt und die Bemalungshinweise sind übersichtlich.

Bemalungen:

Fazit: Für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr empfehlenswert.

Literatur: Über den Pz.Kpfw. IV gibt es eine Menge Literatur und daher sei beispielhaft das Standardwerk von Walter J. Spielberger "Begleitwagen Panzerkampfwagen IV" aus der Serie Militärfahrzeuge beim Motorbuchverlag empfohlen (ISBN 3-613-01903-5).

Volker Helms, Godern