Boeing B 727-200

MINICRAFT 14465 - Spritzguss - 1/144

Vorbild: Es handelt es sich um ein dreistrahliges Passagier-Verkehrsflugzeug in Tiefdeckerauslegung. Die drei Triebwerke waren am Heck angeordnet, was ein T-Leitwerk erforderte. Im Heckbereich befand sich auch eine Fluggasttreppe, die unter dem Leitwerk ausgefahren werden konnte.

Der gepfeilte Tragflügel war aerodynamisch sehr gut gelungen und sorgte für sehr gute Schnellflugleistungen. Um die Langsamflugeigenschaften in einem erträglichen Rahmen zu halten, wurden umfangreiche Langsamflughilfen eingesetzt. Neben dem Vorflügel und 3 Krügerklappen gab es noch dreifach geschlitzte Landeklappen. Der Erstflug des Prototyps fand am 6. Februar 1963 statt. Die Musterzulassung erfolgte bereits am 20. Dezember 1963.

Die ersten Maschinen der Serie 727 wurden 1964 an die United Airlines geliefert. Der Typ wurde beständig weiterentwickelt. So bekam die Boeing 727-200 auf Kundenwunsch eine deutlich größere Kabine für bis zu 189 Passagiere durch einen um 6,10 m verlängerten Rumpf, deren Erstflug am 14. Dezember 1967 erfolgte. Eine weiter verbesserte Version, die 727-200 Adv(anced), erhielt die Turbofantriebwerke JT8D-15 von Pratt & Whitney, welche die Reichweitenleistung verbesserte.

Der Lebenszyklus der Boeing 727 endete mit der Vorstellung der Version als Frachtflugzeug 727-200F im Jahre 1981. Die letzte 727 wurden am 18. September 1984 als Frachtversion an die FedEx ausgeliefert. Von der Frachtversion konnten 15 Maschinen verkauft werden. Insgesamt wurden 1831 Boeing 727 ausgeliefert, davon 1260 Exemplare der Serie -200/-200Adv./-200F. Die Einstellung der Produktion erfolgte aufgrund gestiegener Umweltschutzanforderungen und deutliche Reduktion des Kraftstoffverbrauches - Ziele die mit der 727 nur bedingt realisierbar waren.
gekürzt aus wikipedia.de

Bausatz: Im Maßstab 1/144 gab es bisher eine B727-100 von Revell und je ein Modell der B727-100 und B727-200 von Airfix. Beide Modelle haben ihre Stärken und Schwächen und werden unter Modellbauern sowohl geachtet als auch gemieden. Deshalb war die Spannung groß, als Minicraft einen neuen Bausatz ankündigte. Man hoffte auf eine Qualität, die dem Standard der MD-80 oder DC-4 von Minicraft entsprach. Um es vorweg zu nehmen: Die Enttäuschung ist groß.

Der Spritzguss an sich ist in einem guten Zustand, die äußere Form des Fliegers schon als B727 zu erkennen. Leider hat der Rumpf einige deutlich sichtbare Fehler in der Form: Die Oberkante der Leitwerkes ist falsch. Es gibt einen Knick, der am Original nicht vorhanden ist. Der Triebwerkseinlauf des mittleren Triebwerkes ist ebenfalls falsch, das Auflager unter dem Einlass ist viel zu globig. Besonders enttäuschend sind die Details: Die Triebwerke sind nicht ganz korrekt, und das Fahrwerk einschließlich der Fahrwerkskästen sind reine Fantasie des Modellherstellers. Angenehm fällt die ordentliche Schnauze auf und die dünne Hinterkante der Tragflächen. Leider wird dieser Vorteil durch eine unglaubliche Dicke der Vorderkante wieder aufgehoben. Recht schnell haben einige Kleinserienhersteller Austauschteile aus Resin auf den Markt gebracht; für den Triebwerkseinlass, die Triebwerke und das Fahrwerk. Zu den Anschaffungskosten also noch einmal ein ganzer Batzen um eine "echte" B727 aus dem Modell zu machen.

Alles in Allem bleibt mir nur zu empfehlen für 7.99 Euro den Airfix Bausatz zu kaufen und diesen dort wo nötig zu korrigieren. Ich werde die Minicraft 727 als Frachter bauen, und zwar so wie sie ist. Zum Vergleich eben. Wer eine wirkliche B727 haben möchte, der wende sich an Kurt Lehmann und erstehe einen kompletten Resin-Bausatz im Maßstab 1/144 für ca. 100,- Euro. Den kann man nur als perfekt bezeichnen. Qualität hat eben auch hier seinen Preis!

Dennoch viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek, Berlin