LGOC B-Type London Omnibus 1919

Miniart 38031 - 1/35

Vorbild: In Walthamstow wurde der B-Bus gebaut, der den X-Bus ersetzte. Er hatte eine Kapazität von 34 Sitzplätzen und wird oft als der erste Serienbus angesehen. Der erste Bus begann 1911 mit der Beförderung von Passagieren. Bis 1913 waren rund 2500 in Dienst hergestellt worden. Der B-Typ wurde von Frank Searle entworfen, der Chefingenieur des LGOC war. Es hatte einen Holzrahmen, Stahlräder, einen Schneckenantrieb und ein Kettengetriebe. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 26 km / h (16 Meilen pro Stunde) und lag damit über der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 19 km / h (12 Meilen pro Stunde). Unter den richtigen Bedingungen kann das Fahrzeug jedoch 48 bis 56 km / h erreichen. (nach Wikipedia)

Bausatz: Der ukrainische Hersteller MiniArt hat seit 2019 einen B-Type Omnibus sowohl in ziviler als auch militärischer Ausführung herausgebracht. Der neue B-Type London Omnibus 1919-Bausatz unterscheidet sich nur in wenigen Punkten vom besprochenen LGOC B-Type London Omnibus. Auf meine Anfrage hat mir die Firma MiniArt freundlicherweise alle Veränderungen im Bild erläutert.

Sonnenschutz


Kühlerschutz


Scheinwerfer

Hinzugefügt wurden Scheinwerfer, ein Sonnenschutz für den Fahrer sowie zusätzliche Werbeplakate aus Papier. Geändert wurde die Form des Kühlers. Fast alle Teile befinden sich schon auf den bekannten Gießrahmen. Die Platine mit fotogeätzten Teilen wurde leicht verändert um Platz für den Sonnenschutz des Fahrers zu machen.

Im farbig gut illustrierten Stülpkarton befinden sich 22 Gießrahmen mit ca. 380 Teilen und einem Decalbogen. Hinzu kommt eine Platine mit fotogeätzten Teilen. Die großen Werbeaufschriften für vier verschiedene Ausführungen sind auf der letzten Seite der Bauanleitung zu finden und auf ausreichend dickem Papier gedruckt.

Die Plastikteile sind sehr gut gegossen. Die Detaillierung ist sehr hoch. An einigen kleinen Teilen gibt es etwas überstehendes Plastik doch dies fällt kaum ins Gewicht. Die meisten Teile sind jeweils an vielen Stellen mit dem Gussast verbunden. Die Anzahl der Verbindungsstellen ist, wie auf den Fotos der Gussäste sehen kann, sehr hoch. Es muss also etwas mehr an diesen Stellen gearbeitet werden. Einige wenige Auswurfmarken sind an unkritischen Stellen sichtbar. Nur an der Treppe zum Oberdeck sind auf der Innenseite der Treppe Sinkmarken die zu kaschieren oder zu beseitigen sind.

An den Klarsichtteilen sind leichte Verzerrungen an einer der Scheiben zu finden. Angesichts der Fertigungstechnik von 1919 halte ich dies für ein realistische Sichtweise.

Der Motor und die Inneneinrichtung werden sehr detailliert dargestellt.

Bauanleitung/Bemalung: Dank der 28-seitigen, sehr übersichtlichen, teils farbigen Bauanleitung, mit umfangreichen Farbangaben für: Vallejo/Mr.Color/ Life Color/Tamiya/AK/Mission Models/Hataka/Ammo Mig Farben, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Die beigelegten Abziehbilder und die in der Bauanleitung enthaltenen Werbeschilder sind für sechs verschiedene Varianten des Busses gedacht.

Fazit: Der Bausatz begeistert. Die Teile sind sauber gearbeitet. Die kleinen Kritikpunkte sind für den Modellbauer unerheblich. Die Detaillierung ist sehr hoch. Die große Anzahl der Bauteile sorgt für Klebespaß und die Bemalung dürfte nicht allzu komplex sein. Bei der Holzbeplankung im Innenbereich kann man an der Gestaltung der Holzmaserung arbeiten. Die vielen Werbeaufschriften machen das Modell sehr lebendig. Da der Motor sehr detailliert ist, könnte man das Modell mit geöffneter Motorhaube darstellen. Der Maßstab 1:35 bietet sich für viele Arten von Dioramen an, in denen der Bus einen Kontrast zum Grün-Grau des ersten Weltkriegs darstellt.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

Burkhard Kötke, Oktober 2020