LGOC B-Type London Omnibus

Miniart - 38021 - 1/35

Vorbild: In Walthamstow wurde der B-Bus gebaut, der den X-Bus ersetzte. Er hatte eine Kapazität von 34 Sitzplätzen und wird oft als der erste Serienbus angesehen. Der erste Bus begann 1911 mit der Beförderung von Passagieren. Bis 1913 waren rund 2500 in Dienst hergestellt worden. Der B-Typ wurde von Frank Searle entworfen, der Chefingenieur des LGOC war. Es hatte einen Holzrahmen, Stahlräder, einen Schneckenantrieb und ein Kettengetriebe. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 26 km/h (16 Meilen pro Stunde) und lag damit über der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 19 km/h (12 Meilen pro Stunde). Unter den richtigen Bedingungen kann das Fahrzeug jedoch 48 bis 56 km/h erreichen.

B-Typen beförderten 16 Passagiere und hatten Platz für 18 auf dem unbedeckten Oberdeck. Diese Außensitze waren mit Segeltuchbezügen bei Regenwetter ausgestattet. Die elektrische Beleuchtung wurde ab 1912 und die Scheinwerfer ab 1913 eingeführt. Zuvor wurde angenommen, dass die Innenbeleuchtung den Bus nachts ausreichend sichtbar machen würde. Im ersten Weltkrieg fanden ca. 900 der B-Type Busse ihre Verwendung. Sie wurden nach einer berühmten Karikatur eines britischen Soldaten in "Ole Bill" benannt und dienten dazu Truppen während des Krieges hinter die Linien zu bringen. Zunächst wurden die Busse ohne Änderungen und in ihrer rotweißen Lackierung eingesetzt, später wurden sie dann in Khaki gestrichen.

Es stellte sich bald heraus das die Glasfenster auf dem Unterdeck bruchanfällig waren, hauptsächlich durch Kontakt mit den Gewehren und Rucksäcken der Männer. Das Glas wurde daher entfernt und durch an den Seiten des Fahrzeugs festgenagelte Bretter ersetzt. Der B-Typ konnte 24 voll ausgestattete Infanteristen und deren Ausrüstung transportieren. Einige wurden in mobile Taubenschläge umgewandelt um die Tauben aufzunehmen, die für die Kommunikation entlang der Front verwendet wurden. Die Busse dienten bis zum Ende des Krieges, um auch die britischen Truppen nach Hause zu bringen. (nach Wikipedia)

Bausatz: Als Neuheit bringt der ukrainische Hersteller MiniArt einen B-Type Omnibus heraus. Sehr gut gelungen ist das komplette Fahrgestell mit Motornachbildung und die Innenausstattung. Bislang hatte nur Airfix seinen Klassiker "1910 'B' Type Bus" im Maßstab 1:32 im Plastikmodellbau Programm. Nun gibt es endlich einen sehr gut detaillierten Plastikbausatz im Maßstab 1:35, der an die heutigen Modellbau Standards angepasst ist. Auch die ebenfalls von MiniArt erhältliche Militärausführung wird alle erste Weltkriegs Fans begeistern!

Im farbig gut illustrierten Stülpkarton befinden sich 22 Gießrahmen mit 383, sauber in grau und klar abgespritzten Einzelteilen, ein Fotoätzteilbogen mit 32 Einzelteilen und einem Decalbogen.

Bemalung: Dank der 28-seitigen, sehr übersichtlichen, teils farbigen Bauanleitung, mit umfangreichen Farbangaben für: Vallejo/Mr.Color/ Life Color/Tamiya/AK/Mission Models/Hataka/Ammo Mig Farben, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Die beigelegten Abziehbilder und die in der Bauanleitung enthaltenen Werbeschilder sind für sechs verschiedene Varianten des Busses gedacht.

Fazit: Ein absoluter "Hingucker" war und ist der B-Type London Bus, den uns da der ukrainische Hersteller auf dem heimischen Basteltisch gelegt hat!

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

Andreas Eichendorff, Berlin (Mai 2020)