Mercedes Benz L1500S

Miniart 38014 - 1/35

Vorbild: Der L 1500 ist ein leichter Lastkraftwagen der Marke Mercedes Benz, den die Daimler-Benz AG von ca. 1941 bis 1944 rund 9000-mal baute. Dieses Modell gab es in zwei Varianten: das Hinterrad angetriebene Modell L 1500 S und das Allradmodell L 1500 A. Mit rund 4900 Exemplaren ist der L 1500 A die meistgebaute Variante, die überwiegend als Mannschaftswagen für die Wehrmacht hergestellt wurde. Von den etwa 4100 L 1500 S wurden 3600 als leichtes Löschgruppenfahrzeug aufgebaut. Die restlichen Fahrzeuge liefen zumeist als Pritschenwagen bei zivilen Organisationen und der Privatwirtschaft. Der L 1500 S wurde wie die Allradausführung auf einem Leiterrahmen aufgebaut. Der Motor ist der R6-Ottomotor Mercedes Benz M159 mit Vergaser, der 60 PS (44 kW) aus 2,6l Hubraum leistet. Die Kraft wird über ein manuell zu schaltendes Vierganggetriebe übertragen. Die Räder mit Reifen der Größe 190-20 haben Trommelbremsen. Das Allradmodell L 1500 A unterscheidet sich vom L 1500 S durch eine angetriebene Vorderachse, ein Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung, eine größere Bodenfreiheit und breitere Reifen. Die Nutzlast wurde um 180 kg gesteigert. Mit seinem 70 Liter Tank hatte der L 1500 S eine maximale Reichweite von 370 Km. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 84 Km/H.

Bausatz: Man nehme den alten bekannten L1500S Militärlaster (35142) und packe Fässer, Milchflaschen und Bierflaschen aus den Zubehörpackungen dazu - fertig ist ein neuer Bausatz im zivilen Kleid. Dieser besteht aus insgesamt 688 Teilen, verteilt auf zwölf graufarbigen Plastikspritzgussrahmen, einer losen Fahrerkabine, dreizehn Gussrahmen mit Klarsichteilen, zwei Ätzteilbögen und einem reichhaltigen Abziehbilderbogen.

Basierend auf dem erstklassig detailliertem Fahrzeug von 2012 sind in den letzten vier Jahren einige Varianten erschienen. Mit dem zivilen Pritschenlastkraftwagen halten wir das Ursprungsmodell wieder den Händen. Die Bauteile weisen sehr detaillierte Oberflächen mit feinen Gravuren auf.

Das Chassis und das gesamte Fahrwerk, wie Lenkung , Federn etc., sind hervorragend detailliert. Die Bereifung ist zweiteilig gestaltet. Ein sehr gut reproduzierter Motor nebst Abgasanlage sowie die Kraftübertragungswellen und ein authentischer Innenraum überzeugen ebenfalls.

Die beiden absolut ausreichenden Ätzteilbögen dienen unter anderem der Wiedergabe von Beschlägen am Aufbau, Kühlergrill, MB-Stern und Scheibenwischer.

Zu dem Ladegut gib es auch nur positives zu berichten.


Bemalung: Die aufwendig gestaltete sechszehnseitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 38 Bauabschnitte. Die Abziehbilder sind sauber und randscharf gedruckt. Die Bemalungsanleitung, bezogen auf die Farbensortimente von Vallejo, Mr. Color, Humbrol, Testors und Ammo Mig, gibt acht darstellbare Varianten an.

Zwei Anmerkungen habe ich noch zu den oben genannten Versionen. Wer sich für die Deutsche Post entscheidet sollte bei der Farbwahl auf das dunklere RAL 1005 Honiggelb (Humbrol 81 oder Tamiya XF4) zurückgreifen. Die Fahrzeuge der Deutschen Post hatten diesen Anstrich bis Anfang der 1970er Jahre. Bei der Wahl des Bierlasters der Brauerei Engelhardt ist mir die vorgeschlagene Farbwahl gänzlich unbekannt. Als Berliner kenne ich die Engelhardt-LKW mit gelbem Aufbau. Auch fehlt das Firmenlogo - der Engel mit dem Bierkrug (bestimmt aus Lizenzgründen).Vielleicht ein von der Brauerei Engelhardt übernommener kriegsüberlebenden Zivillaster? Die Brauerei hätte ihm aber sehr wahrscheinlich schon Ende der Vierziger den gelben Anstrich verpasst.

Fazit: Ein hervorragender Bausatz von MiniArt. Zivilfahrzeuge in diesem Maßstab sind und waren schon immer begehrt. Preis und Leistung stimmen.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

Alexander Hilbig, Berlin (November 2016)