Vorbild: Der T-10 beendete die Konstruktion und den Einsatz schwerer Panzer in der sowjetischen Armee des kalten Krieges. Der ab 1943 eingeführte IS-1, das IS stand für Josef Stalin, wurde bis zum Mai 1944 in einer Stückzahl von etwa 120 Exemplaren gebaut. Ihm folgte der IS-2 der in den 1950er Jahren zum IS-2M modernisiert wurde. Weitere Verbesserungen flossen in den IS-3 und IS-4 ein. Die in teils großen Stückzahlen produziert wurden. Versuchsmodelle und Prototypen vom IS-5-bis IS-10 sollten weitere Kampfwertsteigerungen hervorbringen. Nur der IS-10, jetzt als T-10 bezeichnet, ging als letzter schwerer Panzer 1953 in Produktion wurde in einer Stückzahl von 3000 Fahrzeugen bis 1966 gebaut. Der T-10 wurde anfangs an normale Panzerdivisionen abgegeben, später gesonderten Einheiten zugewiesen, die bei Bedarf die Divisionen unterstützen konnten. Der T-10 wurde auch in den Volksaufständen innerhalb der Warschauer Pakt Staaten in den 1960er Jahren zum Einsatz gebracht. Der T-10 entstand in den Versionen A, B und M.
Der T-10M erhielt als Verbesserung zu seinen Vorgängern eine M-62-t2 L/43 122mm Bordkanone mit Mündungsbremse. Eingebaut wurden ein IR-Suchscheinwerfer, ein stabilisierter Zielscheinwerfer, ABC Schutzanlage, eine Zwei-Achsen-Waffenstabilisierung neue MGs KPWT und einen Motor W-12-6 mit 750 PS der das 52 Tonnen Fahrzeug auf 42 Km/h beschleunigen konnte. Das Konzept des schweren Panzers wurde zugunsten eines Standardpanzers wie dem T-64 aufgegeben. Anfang der 1970er Jahre wurden die letzten schweren Panzerbataillone aufgelöst und somit auch der T-10M aus dem aktiven Dienst genommen. Er verblieb bis zum Jahr 1993 in diversen Reserveeinheiten im Einsatz. Auszüge aus Wikipedia
Bausatz: Ein neuer Bausatz der Tyrannosaurus Serie von Meng ist der schwere sowjetische Kampfpanzer T-10M. Wer schon mal einen Meng Bausatz gebaut hat, weiß das hier hervorragendes angeboten wird und das zu einem moderaten Preis. Dies gilt auch für den T-10M.
Der sehr stabile Stülpkarton ist bis zum Rand mit einer Vielzahl von Spritzlingen gefüllt. Neun dunkelgrüne Gussäste, zwei Spritzlinge aus Klarsichtmaterial für Scheinwerfer und Winkelspiegel.
Ober und Unterwanne liegen separat bei. Beide Teile weisen eine sehr gut ausgearbeitete Gussstruktur auf. Kanone und Fahrer und Kommandantenluke lassen sich beweglich einbauen. Als Abschluss liegt ein sinnvoller Ätzteilbogen bei. Auf ihm befinden sich größtenteils Lüftungsgrätings für den Heckbereich des Modells. Der Zubehörmarkt wird bestimmt noch einige Zurüstsets herausbringen. Aber da Meng schon eine sehr gute Detaillierung bietet, stellt sich hier die Sinnfrage.
Allein acht Gussrahmen sind für die schön detaillierte Einzelgliederkette vorgesehen. Die Kette wird mit Bolzen verbunden, die dank einer Bauhilfe (Schablone) leicht zu verarbeiten sind. sie wird nicht verklebt und ist voll beweglich. Polycaps aus schwarzem Vinylmaterial halten die Laufrollen beweglich.
Eine Besonderheit der Meng Panzermodellen ist die mitgelieferte Drehstabfederung. Diese Innovation bietet meines achtens nur Meng. So lassen sich diese Modelle auch in Dioramen gut einbinden ohne dass eine große Nachbearbeitung nötig ist. Oder man legt einen Stift unter das Laufwerk und schon kommt der Effekt zur Geltung.
Man muss die vier Sprachen (Chinesisch, Japanisch, Englisch und Russisch) der Bauanleitung nicht beherrschen, um mit der Anleitung klar zukommen. Jeder einzelne Arbeitsschritt ist mit gut gezeichneten Bildern hinterlegt. Die nötigen Farbangaben die während des Baus benötigt werden sind in Diagrammen in jeden Bauabschnitt hinterlegt. Auch Warnhinweise, wie nicht kleben, sind aufgeführt. Die Anleitung umfasst 18 Seiten. Laut Anleitung ist der Bau des T-10M in 20 Bauabschnitten erledigt.
Bemalungsvarianten: Das Vorderbild mitsamt der Lackieranleitung auf den letzten Seiten ist farbig gestaltet. Meng verweist dabei auf die wasserlöslichen Acrylfarben von Vallejo. Die Farbtabelle ist auf der letzten Seite aufgeführt. Aus dem Decalbogen von Catograph lassen sich aus vier Varianten bauen:
Fazit: Wieder ein hervorragender Bausatz. Gerade für Freunde sowjetischer Fahrzeuge aus der Zeit des Kalten Krieges ist der Bausatz ein Muss. Aufgrund der Komplexität und der Fülle der Bauteile, bei Meng können schon mal an die 1000 Einzelteile zusammenkommen, sollte man als Modellbauer schon etwas Erfahrung mitbringen. Der Preis von knapp 70 Euro ist für einen Bausatz in dieser Kategorie gut angelegtes Geld.
Modelle der Firma Meng findet man im Versandhandel oder im gut sortierten Fachhandel.
Andreas Wolf, Berlin (März 2016)