Vorbild: Der Entwurf basierte auf einer NATO-Ausschreibung vom Dezember 1953. Es war ein leichtes, wartungsfreundliches Jagd- und taktisches Unterstützungsflugzeug, welches auch von unbefestigten Feldflugplätzen aus operieren konnte gefordert. Fiat griff auf seine Erfahrungen im Lizenzbau der F-86 "Sabre” zurück, konstruierte jedoch eine völlig neue und kleinere Maschine.
Der Erstflug des Prototyps fand am 9. August 1956. Nach einem Vergleichsfliegen 1958 wurde der Entwurf zum Sieger erklärt. Das geplante Standardflugzeug für die NATO wurde sie jedoch nie. Aufgrund der spartanischen Avionik, der geringen Reichweite und eingeschränkten Waffenlast verzichteten die USA auf ihre bestellten 50 Maschinen noch vor der Auslieferung zu Gunsten Deutschlands und Portugals. (R4)
Zunächst baute man die G.91 als Erdkampfflugzeug. Auf Wunsch der Luftwaffe entstand ein Aufklärer. Die R3 ersetzte die vier Maschinengewehre durch zwei 30-mm-Kanonen, erhielt eine stärkere Struktur, veränderte Unterflügelstationen und ein Dopplerradar. Dornier baute in Oberpfaffenhofen von 1961 bis 1966 294 R3.
Bis 1975 waren 4 Geschwader der Luftwaffe mit der G-91 ausgerüstet. Danach wurden die Flugzeuge nach und nach bis 1982 ausgesondert. Ein Teil wurde an Portugal verkauft. Der Condor Flugdienst setzte sie im Auftrag der Bundeswehr als Zielkörper-Schleppflugzeug ein.
Bausatz: Der ansprechend gestaltete Stülpkarton enthält vier graue und einen Rahmen mit Klarsichtteilen mit 84 Teilen. Diese sind einzeln eingeschweißt. Wie von Meng gewohnt sind die Gravuren sehr fein, die Auswerfermarkierungen befinden sich an nicht sichtbaren Stellen.
Am großen Rahmen befinden sich alle Teile für die Zelle. Die einteilig gestalteten Tragflächen verfügen über zwei große Befestigungszapfen und haben eine scharfe Hinterkante. Die dünnen Grenzschichtzäune liegen separat bei.
Das einfach gehaltene Cockpit hat erhaben gestaltete Instrumente und Schalter. Leider gibt es kein Decal für das Instrumentenbrett. Den beiliegende Sitz kann man wirklich nur unter Ulk verbuchen und sollte ihn ersetzen oder durch einen Piloten tarnen.
Das Fahrwerk ist ausreichen strukturiert, der Lufteinlauf erinnert an längst vergangene Jahre - er endet in einer sichtbaren Wand. Leider muss man sich die Fenster in der Nase selbst anfertigen.
Die Außenlasten befinden sich an zwei identische. Spritzlinge. (Tanks; M64 Bomben; LAU-51, LAU-32 und LAU-3 Raketenbehälter). Leider fehlen die großen deutschen Zusatzbehälter.
Bemalungen: Die Decals sind versatzfrei gedruckt. Die farbige Bemalungsanleitung zeigt alle vier Seiten. Farbangaben sind für Mr.Color und Color Hobby. Es können drei Flugzeuge markiert werden:
Der beiliegende Patch der Frecce Tricolori aus Gummi ist m.E. überflüssig.
Fazit: Der Bausatz vermeidet die kleinen Fehler von Revell, aber zu einem entsprechenden Preis (ca.29 €). Trotzdem empfehlenswert.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b (Danke für das Muster):
Literatur:
Heftreihe F-40: Ausgaben 29, 31, 36 |