Convair F-106A Delta Dart

Meng DS-006 - Spritzguss mit Fotoätzteilen 1/72

Vorbild: Die Convair F-106A Delta Dart entstand als einstrahliger Allwetterabfangjäger für die USAF. Sie wurde im Gegensatz zum Vorgänger F-102 nur dort eingesetzt. 1961 erzielte sie einen absoluten Geschwindigkeitsrekord mit 2455,736 km/h.



Die F-106 entstand als Nachfolgemuster der Zwischenlösung F-102 Delta Dagger unter der Bezeichnung F-102B. Dafür war die Feuerleitanlage Hughes MA-1 entwickelt. Nach der Umbenennung in F-106 Delta Dart erfolgte die weitere Entwicklung. Der erste Prototyp flog erstmals am 26. Dezember 1956 und brachten zahlreiche Unzulänglichkeiten ans Licht. Mittels des neuen Feuerleitsystems und der Bodenleitung konnte nach einer Erfassung des Ziels durchs Radar die Bekämpfung automatisch erfolgen.



Die ersten Einsatzmuster der F-106A erreichten im Mai 1959 die erste Einheit der USAF. Insgesamt entstanden 275 Exemplare des Einsitzers F-106A.



Als doppelsitzige Trainingsversion entstand die F-106B, die zum Beginn als TF-106A bezeichnet wurde. Diese war voll einsatzfähig. Davon entstanden 63 Exemplare. Die F-106 stand bis 1988 im Dienst bei der USAF. Interessant war die Ausrüstung mit Kernwaffentragenden Abfangraketen. Damit sollten gegnerische Bomberverbände bekämpft werden.



Bausatz: Die Convair F-106 war schon länger als aktueller Bausatz in 1/72 überfällig. Bisher gab es in diesem Maßstab nur einen Bausatz aus den 1960er Jahren von Hasegawa. Die F-102A Delta Dart von MENG war schon ein Knaller und hier hat man sich in China noch mal übertroffen. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben(!) dunkelgraue Spritzlinge mit 178(!) Einzelteilen , drei klare Spritzlinge mit acht Teilen, ein Fotoätzteilbogen, ein großer Decalbogen und die übersichtliche mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Im Gegensatz zur F-102A vom gleichen Hersteller ist die F-106A doch viel komplexer und besteht aus mehr Einzelteilen. Bei der F-102 gab es knapp 100 Teile… Es gibt feine versenkte Strukturen und sehr schöne Details. Weiterhin hat MENG noch gleich zwei Resindetailsets für die F-106A herausgebracht…

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. So entsteht der jeder Schleudersitz aus jeweils drei Teilen und beim Einbau muss man sich für eine Bemalungsvariante entscheiden, denn sie sind je nach Vorbild verschieden. Die Sitzgurte sind aufmodelliert. Bei den Instrumentenbrett gibt es eine frühe und die Standardausführung.



Der Triebwerkseinlauf ist sehr tief und an dessen Ende gibt es eine Nachbildung des Triebwerks. Auch der Triebwerksauslass ist tief und sehr realistisch. Vor dem Zusammenkleben der beiden Rumpfhälften sollte man auf jeden Fall nicht das Gegengewicht im Bug vergessen. Im Heck gibt's dann noch eine weitere Option. Hier kann man die Luftbremsen offen oder geschlossen zusammenbauen. Im Bug können die Verkleidungen ebenfalls offen bleiben. Mit ein bisschen Bemalung kann man hier sehr viel erreichen. Das Gleiche gilt für den Waffenschacht.



Das Fahrwerk ist recht gut detailliert. Unter die Tragflächen kann man Nachbildungen der AIR-2, der AIM-4F und AIM-4G kleben. Weiterhin gibt's 230 oder 360 Gallonen Zusatztanks. Für die Nuklearbestückte AIR-2 gibt es einen Transportwagen. Falls man die Cockpithaube offen lässt, dann kann man auch eine fotogeätzte Leiter anstellen.



Die Farbangaben sind für das Vallejo-Farbsystem. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt.

Bemalungen:

  1. F-106A, 57-2463, USAF, 186. FIS, Great Falls International Airport, 1977;
  2. F-106A, 59-0023, USAF, 119. FIS, Atlantic City International Airport, 1988;
  3. F-106A, 57-2455, USAF, 539. FIS, McGuire Air Force Base, 1960.

Fazit: Ein sehr zu empfehlender Bausatz der F-106A von MENG in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Ich wünsche mir hier gleich noch die doppelsitzige F-106B!

Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b.

Literatur(Auswahl):

F-106 Delta Dart - The "Ultimate Interceptor"
D&S Vol. 13
Bert Kinzey
Aero Publishers, Inc. 1983
ISBN 0-8168-5027-5

Volker Helms, Godern (September 2016)