Vorbild: Die Mikojan-Gurewitsch MiG-21 (NATO-Codename Fishbed) ist ein einsitziges sowjetisches Front-Abfangjagdflugzeug. Bereits 1959 wurde es in Dienst gestellt. Es wurde von mehr als 50 Ländern eingesetzt und in vielen Varianten in Lizenz gefertigt. In der VR China wurden die MiG-21-Varianten unter der Bezeichnung J-7 produziert. Insgesamt gab es rund 15 verschiedene Versionen der MiG-21. Der erste Typ im Truppendienst war die MiG-21F12 (mit zwei 23 mm Kanonen) und die erste Großserienversion war die MiG-21F-13 (mit nur einer 23 mm Kanone). Die Weiterentwicklung als Abfangjagdflugzeug MiG-21 PF hatte keine Kanonenbewaffnung. Da die Luft-Luft Raketen der ersten Generation nur sehr ungenau waren und nach dem Verschießen der zwei Raketen das Flugzeug ohne Rohrwaffen unbewaffnet war, sah man die Einführung einer Maschinenkanone vor. Diese war in einem Zusatzbehälter mit einer 23-mm-Maschinenkanone "GScha 23" für den Anbau unter dem Rumpf (Aufhängepunkt für ZB) und hieß MiG-21-SPS-K. Die Weiterentwicklung mit SPS und festeingebauter Kanone sowie 4 Aufhängepunkten für Bewaffnung an den Flügeln war die MiG-21M und alle weiteren Modifikationen basieren auf ihr. Eine der leistungsfähigsten MiG-21-Varianten ist die MiG-21MF (Fishbed-J). Die MiG-21 ist vor allem für den Luftkampf auf mittlere und geringe Entfernungen gedacht, kann aber eingeschränkt auch Boden- und Seeziele bekämpfen.
Bausatz: Auf den Bausatz der MiG-21MF von Mastercraft wurde ich durch einen Zufall aufmerksam. Ich hielt ihn immer identisch mit dem kopro-Bausatz, denn beide Unternehmen hatten mal eine mehrjährige Kooperationsphase. Ist er aber nicht. Es ist vielmehr ein Reboxing des zts-plastyk-Bausatzes aus den neunziger Jahren. Diese MiG-21 besitzt negative Gravuren. Im Maßstab 1:72 ist zwar keine Gravur maßstäblich, jedoch baut und altert es sich einfacher. Die Detaillierung der Spritzgussteile ist leider auch nicht besser als bei kopro. Die Bauanleitung zeigt als Gag (anders kann ich es nicht bezeichnen) einen gut detaillierten KM-1M-Schleudersitz, der im Bausatz nicht vorhanden ist. Von Pavla gibt es ein dreiteiliges Cockpitset, was man sich angesichts des Bausatzpreises gönnen sollte.
Ansonsten lässt sich aus den Spritzgussteilen ein gutes Modell erstellen. Die Bauanleitung gibt keine weitere Rätsel auf und wie der zu erwerbende Schleudersitz bemalt werden soll, wird auch gezeigt. Bei den Bemalungshinweisen freut man sich, denn es gibt fünf verschiedene Vorbilder. Bei den Hinweisen selbst haben sich ein paar kleinere Fehler eingeschlichen, was die Zuordnung betrifft. Offensichtlich wurde die CSSR mit Tschechien vertauscht oder die Jahreszahlen passen nicht. Egal, denn dafür sind auch die PinUps ganz brauchbar gedruckt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Für 4 € gibt es einen soliden MiG-21MF-Bausatz mit sehr schönen Bemalungsvarianten, der auch für Anfänger geeignet ist. Erhältlich sind die Mastercraft-Bausätze bei TOM Modellbau (www.tom-modellbau.de) oder im gut sortierten Handel.
Literatur:
 | Walk Around MiG-21 Fishbed Teil 2, squadron walk around 39, Hans-Heiri Stapfer, Squadron Signal Publications 2005, ISBN 0-89747-486-4; |
 | MiG-21 "Fishbed" - The world's most widely used supersonic fighter, AEROFAX, Yefim Gordon und Bill Guston, Midland Publishing 1996, ISBN 1-85780-0427. |
Volker Helms, Godern