Das Vorbild: Die Ju 60 wurde zu Beginn der 30er Jahre des 20.Jahrhunderts als Schnellverkehrsflugzeug entwickelt. Mit ihrer konservativen Auslegung hatte sie jedoch gegen die Konkurrenz - in Form der Heinkel He 70 "Blitz" - keine Chance. Daher wurde das Flugzeug zur Ju 160 weiterentwickelt. Der Erstflug einer Ju 160 (Werknummer 4202; Kennung D-UNOR; "Luchs") fand im Jahre 1934 statt. Das neue Flugzeugmuster wurde in vier Baureihen - Ju 160 A bis Ju 160 D - mit jeweils geringer Stückzahl gefertigt. Neben den beiden Besatzungsmitgliedern konnten 6 Passagiere befördert werden.
Die Erstausführung aus der A-Baureihe war mit einem Motor BMW 132 A-2 (490 kW/660 PS) ausgerüstet, wie der Vorgängertyp verkleidet mit einer NACA-Haube. Geschwindigkeitsbeeinflussende Neuerungen waren vor allem:
Wie die bereits von der Lufthansa bestellte Heinkel He 70 erreichte die Ju 160 eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h. Mit der Unterstützung des Reichsluftfahrtministeriums orderte die Lufthansa 18 Stück dieses Typs. Die Serienmaschinen wurden im Jahre 1937 geliefert und wurde auf der Blitz-Route von Berlin nach Wien bis ins Jahr 1941 eingesetzt. Erst danach wurden die Flugzeuge der Luftwaffe übergeben. Neben der Lufthansa betrieb auch die Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt eine Ju 160. Eine Maschine wurde auch von der Lufthansatochter Eurasia betrieben, die jedoch nach kurzer Zeit in Shanghai abstürzte und zur Reparatur nach Deutschland gebracht wurde.
(Quellen: Junkers.de Ju 160 und Wikipedia: Junkers Ju 160 )
Das Modell: Manchmal kommt es anders als man denkt. Volker hatte auf der Nürnberger Spielwarenmesse natürlich ettliche Termine bei Herstellern und Importeuren, um die letzten Neuheiten zu erfahren und Kontakte zu pflegen. Einer von diesen drückte ihm 3 "garage production" Bausätze in die Hand zwecks Besprechung. Ich habe mich "natürlich sofort freiwillig" für die Ju gemeldet. Zunächst war ich zwar etwas zurückhaltend, aber ein Blick in den stabilen Karton ließen dann schnell die Bedenken verfliegen.
Die dunkelgrünen Großbauteile sind sehr stabil (und damit verzugsfrei) als Vollmaterial ausgeführt, wobei der Kabinenbereich ausgehöhlt ist. Angüsse sind hier nicht zu finden und das Material wirk fast "plastikartig". Eine erste Passprobe verlief sehr positiv, obwohl natürlich etwas gespachtelt werden muss! ich habe auch gleich die Schleiffähigkeit des Materials getestet: sehr gut!
Die Kleinteile sind in eine Haut eingegossen und wirken sehr filigran. Lubomir Vesely hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Nun zu den Teilen, die man hier eigentlich nicht erwarten konnte. Dem Bausatz liegt eine (leider nur eine) Vaku-Kanzel bei. Die Fahrwerksbeine sind aus Weißmetall gegossen und es finden sich sogar einige Ätzteile im Karton. Auch eine Bauanleitung und ein Bemalungsplan liegen bei und schließlich findet man einen großen Decalbogen auf dem Boden des Kartons (keineswegs eine Selbstverständlichkeit!).
Folgende Bemalungen können dargestellt werden
Fazit: Dies ist einer der besten Kleinserienbausätze, die ich bisher gesehen habe. Wer sich für die deutsche Verkehrsfliegerei oder die Lufthansa interessiert, kann hiermit einen wichtigen Baustein in seine Modellsammlung einfügen.
Bezug: Zum Preis kann ich mangels Informationen leider nichts sagen. Fragen (und auch Bestellungen) kann man jedoch an:
Lumir Vesely
Konevova 174
130 00 Praha 3
Czech Republic
EMAIL: master.x2@centrum.cz
richten.
Steffen Arndt, Schwerin