Das Vorbild: Wieder einmal hat Lumir von Master-X einen ganz besonderen Exoten in Resin gegossen. Die Aeronautica Lombarda AR (AR steht für "Assalto Radioguidato", etwa "ferngesteuerter Angriff") war eine Lenkbombe, die von einem Piloten gestartet, von einem Begleitflugzeug aus ferngelenkt gegen Schiffsziele eingesetzt werden sollte (richtig, der Pilot sprang natürlich vorher mit dem Fallschirm ab, wir sind hier ja nicht in Japan!). Die Konstruktion stammt von Sergio Steffanuti, Ermengildo Preti und Stelio Prati und flog das erste Mal am 13. Juni 1943. Zwei der einfachen Mitteldecker aus Holz wurden gebaut, vier weitere waren zum Zeitpunkt der italienischen Kapitulation in Arbeit.
Mehr Informationen waren auch diesmal trotz Internet-Recherche nicht aufzutreiben, das meiste stammt von der Baubeschreibung. Bisher gab es bereits einen Kit im Maßstab 1:72 von LF-Models, zu dem ich aber nichts weiter sagen kann.
Der Bausatz präsentiert sich wieder in einem stabilen Faltkarton mit einer Schwarzweißgrafik des Vorbildes. Die Hauptkomponenten sind sehr sauber in dunkelgrünem Resin gegossen und in mehrere Plastiktüten eingeschweißt. Der Rumpf ist in zwei Hälften hohl gegossen, so dass der Cockpiteinbau keine Probleme darstellen dürfte. Die Kleinteile haben die übliche Fischhaut und leider einige Blasen, die gefüllt werden müssen. Die Fahrwerkbeine und der Propeller liegen, wohl aus Stabilitätsgründen noch einmal in Weißmetall gegossen in einer separaten Tüte bei, auch hier gilt es einige Bläschen zu füllen.
Ätzteile fehlen diesmal im Gegensatz zur Ta-Go ebenso wie ein Film zur Darstellung der Instrumente. Die Cockpithaube liegt tiefgezogen bei. Alle benötigten Abzeichen finden sich auf einem sehr sauber gedruckten Decalbogen.
Ein DIN A5-Blatt mit einer handgezeichneten Explosionsdarstellung (Lumir hat mir freundlicherweise seine Originalzeichnung zukommen lassen) dient als Bauanleitung, die Bemalung wird im historischen Text mit abgehandelt, außerdem hat man ja auch noch das Deckelbild.
Fazit: Der Bausatz macht wieder einen sehr ordentlichen Eindruck. Maßhaltigkeit und Originaltreue sind mangels Referenzmaterial schwer zu beurteilen. Wer aber diesen Kit baut, hat eine weitere echte Rarität im Regal und einen Hingucker mehr auf jeder Ausstellung!. Über den Preis kann ich leider nichts sagen, er dürfte ähnlich wie bei der Ta-Go vermutlich um 40 Euro liegen.
Literatur lt. Bauanleitung: Letecví & Kosmonautika 1991, No. 9
Utz Schißau, Berlin
Bezug: Fragen und Bestellungen kann man an:
Lumir Vesely
Konevova 174
130 00 Praha 3
Czech Republic
EMAIL: master.x2@centrum.cz
richten.