Vorbild: Bei der Erprobung von Flugzeuge in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts zeigte sich, dass es Probleme gibt eine gewisse Geschwindigkeitsgrenze zu überschreiten. Es ging darum die sog. Schallmauer (d.h. die Überschreitung der Geschwindigkeit von Mach 1) zu erforschen. Die USAAF gab bei Bell ein von Raketentriebwerken angetriebenes Forschungsflugzeug in drei Exemplaren am 16. März 1945 in Auftrag. Man lehnte sich bei der Konstruktion des Rumpfes an ein 0.50 Kaliber-Geschoss an.
Der Jungfernflug als Gleiter fand am 25. Januar 1946 statt. Am 14. Oktober erreichte der Air Force Pilot Charles Yeager mit dem ersten Prototypen der X-1 endlich Überschallgeschwindigkeit von 1,06 Mach. Diese erste Bell X-1 ist in Washington DC. ausgestellt.
Nach den ersten Tests wurde durch die USAF und das NACA noch eine zweite Generation der X-1 in Bau gegeben. Deren Vertreter waren die X-1D und die X-1A. Nachdem beide verloren gingen, baute man die zweite Bell X-1 zur X-1E um. Joseph A. (Joe) Walker flog diesen Typ erstmals (sein Flugfehler bei einem Reklameflug ist übrigens für den Absturz der XB-70 verantwortlich). Zweiter Pilot war John B. McKay und sie wurden beide zu Experten des Programms. Davon konnte noch die Erprobung der X-15 partizipieren. Am 12. Dezember 1955 flog die X-1E erstmals und beim 17. Flug erreichte sie Mach 2,24. Heute befindet sich die X-1E im NASA Gebäude auf der Edwards AFB.
Bausatz: Nun Mach 2 ist für seine Exoten beim Modellbauspezialisten bekannt. Die Typenauswahl ist hervorragend. Bei der Umsetzung klemmt es hin und wieder heftig. Im Sommer 2007 erschienen bei Mach 2 die Bell X-1E und die X-1A/D. Ich möchte hier mal ersteren Bausatz ein wenig vorstellen.
Der stabile Karton enthält zwei weiße Spritzlinge und eine Klarsichthaube. Letztere ist für Mach 2 im Bereich der Fenster erstaunlich klar. Es zeigt sich, dass der Kunststoff recht hart ist. Die Kleinteile sind etwas grob aber nicht wirklich schlecht. Bei den Großbauteilen muss die Oberfläche noch ein wenig mit Schleifpapier geglättet werden. Hier gibt es eine leichte orangenartige Oberfläche. Das Cockpit ist recht einfach ausgestattet. Durch die kleinen Fenster ist eh kaum etwas sichtbar.
Die Bauanleitung ist eher ein Witz jedoch deutlich besser als bei früheren Bausätzen von Mach 2. Immerhin hat sich die Bemalungsanleitung dem erfreulichem Trend angepasst. Der kleine Decalbogen enthält auf hellblauem Trägerpapier die notwendigen Schiebebilder.
Fazit: Dieser Bausatz ist nach dem Erscheinen des Gegenstücks von Special Hobby deutlich die zweite Wahl.
Volker Helms, Godern (Januar 2008)