Vorbild: Nach der Umstrukturierung des Unternehmens Lockheed 1932 flog die Lockheed L-10 Electra am 23. Februar 1934 erstmals. Sie wurde bis 1941 in 149 Exemplaren gebaut. Als kleineres Zwischenmodell entstand die L-12 Electra Junior in 130 Exemplaren. Die größere und leistungsfähigere L-14 Super Electra flog erstmals am 29. Juni 1937 und wurde in 112 Exemplaren gebaut. In Japan entstanden 119 Exemplare in Lizenz bei Tachikawa und Kawasaki.
Im April 1938 ging eine britische Rüstungskommission auf Einkaufstour in die USA. Lockheed erstellte für diese Kommission ein Angebot eines Mittelstrecken-Seepatroulienbombers. Der Erstauftrag über 175 Exemplare der B14 "Hudson" wurde im Juni unterzeichnet. Die erste Lockheed "Hudson" Mk. I flog am 10. Dezember 1938. Am 15. Februar 1939 kam die erste "Hudson" in Großbritannien an. Sie war mit zwei Wright GR-1820-G102A Cylone ausgerüstet. Sie ersetzte beim Küstenkommando der RAF nach und nach die Avro "Anson". Die "Hudson" Mk. II unterschied sich von der Mk. I nur durch die Verwendung von Verstellpropellern. Am 04. September 1939 hatte eine "Hudson" die erste Feindberührung mit einer Dornier Do 18. Bis Juni 1943 baute Lockheed insgesamt 2941 "Hudson" in verschiedenen Versionen ( Hudson Mk. III verbesserte Mk. II mit zusätzlichen Abwehrstand in einer Rumpfwanne, Mk. IV mit Twin Wasp vorwiegend für die RAAF, Mk. V mit P&W R-1830-SC34G und Rumpfwanne, Mk. VI als Weiterentwicklung der Mk. V mit R-1830-67 - bei der USAAF als A-28A).
Bausatz: Seit Jahren ist die "Hudson" bei MPM angekündigt. Nun erschien die Mk. I/II. In meinem Bausatz waren die Spritzgussteile noch recht ölig. Weiterhin sind auch Spritzgussteile für andere Versionen enthalten. Auch der geschlossene Rumpfbug der "Super Electra" ist dabei. Der Bausatz enthält keinerlei Resin- oder Fotoätzteile. Die fünf hellgrauen Spritzrahmen sind nicht frei von Grat. Die Klarsichtteile sind schön klar und dünn. Leider sollen die Seitenscheiben plan eingesetzt werden. Mal sehen, wie MPM die Passung optimiert hat.
Das Cockpit hat eine Basisausstattung und sollte noch mit Gurten aufgewertet werden. Sicher werden von CMK oder auch Eduard diverse Zurüstsets erscheinen, denn immerhin sind die späten Versionen bei Italeri angekündigt. Im Rumpf müssen noch zwei Öffnungen geschnitten werden - eine für die Astrokuppel und eine weitere für die Tür. Die Rumpfinnenseiten sind strukturiert und für eine bessere Stabilität gibt es einen Holm. Auch hat die Hauptkabine eine Ausstattung. Die Kleinteile sind doch sehr rustikal und sollten ersetzt werden. Die zuverwendenen Motore bestehen nur aus einem Relief. Immerhin gibt es noch hilfreiche Skizzen, die die Montage erleichtern. Die Decals sind hochglänzend gedruckt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Guter Basisbausatz! Endlich eine "Hudson" in zeitgemäßer Aufmachung.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler u.a. bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Für Privatkunden ist das Modell im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich.
Volker Helms, Godern