Vorbild: Die Douglas DB-7B war eine private Entwicklung des Unternehmens. Der Prototyp stürzte bei einer Vorführung am 23. Januar 1939 ab. Frankreich bestellte trotzdem 100 Exemplare der ersten Version. Diese wurde mit zwei Pratt & Whitney Twin Wasp angetrieben.
Die Amerikaner wünschten sich eine weiterentwickelte Version mit stärkeren Triebwerken. Douglas überarbeitete die Konstruktion und die erste A-20 mit den zwei Wright R-2600-7 flog erstmals am 11. November 1940. Am 06. September 1940 hatte schon die erste A-20A zum Erstflug abgehoben. Im Laufe der Produktion wurde bei der A-20A der R-2600-11 eingeführt.
Die in Long Beach gefertigte A-20B unterschied sich sichtbar von den vorangegangenen USAAF-Versionen. Bei der Bugverglasung griff man auf die der DB-7B zurück. Beim Bau des Rumpfes wurden neue Technologien benutzt, die man zuvor bei der DB-7A erprobt hatte. Dazu kamen die vier Browning Kaliber .50 im Bug.
Insgesamt 999 Exemplare der B-Version wurden gefertigt. Immerhin 668 gingen an die UdSSR. 258 wurden an die 12. Air Force in Nordafrika geliefert. Auf Basis des Bombers Douglas A-20B/C entstanden die Nachtjäger P-70 und die britischen Havoc Mk. II. Einige (vermutlich 31 Exemplare) Maschinen wurden in Turbinlite Beleuchter umgebaut. Sie wurden gemeinsam mit Hawker Hurricane 1942/43 nachts in Großbritannien eingesetzt.
Bausatz: Nachdem 2010 die B/C-Versionen der A-20 bei MPM erschienen sind, war es nur folgerichtig, dass jetzt mal der Beleuchter Turbinlite dazukommt. Im stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit insgesamt 155 Teilen, vier Resinteile, zwei klare Rahmen mit neun Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche typische MPM-Bauanleitung. Einige Bauteile werden nicht benötigt und wandern in die berühmte Restekiste.
Der Bausatz präsentiert sich in typischer Short-Run-Qualität. Es gibt feine Strukturen und bei den Kleinteilen manchmal verwaschene Details. Fotoätzteile für das Instrumentenbrett und für die Sitzgurte gehören nicht zum Lieferumfang. Wer das Cockpit nicht öffnet, der kann damit leben. Das Instrumentenbrett besitzt immerhin ordentliche Strukturen. Der Abwehrstand ist auch schön detailliert. Das Meiste davon verschwindet nach dem Zusammenbau unsichtbar im Rumpf.
MPM liefert hier für die Triebwerke neue Motorverkleidungen aus Resin. Diese besitzen vorn die Angüsse. Hoffentlich lassen sie sich leicht abtrennen. Die beiden anderen Resinteile sind für die Flammendämpfer der Turbinlite. Der Rumpfbug bietet noch genug Platz für das Gegengewicht. MPM hält 10g für ausreichend. Für den neuen Rumpfbug hat MPM einen zusätzlichen Spritzling erstellt. Die obligatorischen Antennen der Turbinlite sind aus Spritzgussmaterial und sind recht fein.
Der bei DEAD Design erstellte Decalbogen ist bei AVIPRINT fehlerfrei gedruckt worden. Die Farbangaben sind für das System von Gunze Sagyo.
Bemalungen:
Fazit: Eine sehr interessante Version der Boston/Havoc hat MPM hier gut umgesetzt. Für diesen Bausatz ist schon ein wenig Erfahrung nötig.
In Deutschland werden MPM-Bausätze für Händler über Glow2b vertrieben.
Volker Helms, Godern (Februar 2011)
Literatur:
A-20 Havoc in action, Aircraft No. 56, Jim Mesko, squadron/signal Publications 1983, ISBN 0-89747-131-8; | |
A-20 Havoc in action, Aircraft No. 144, Jim Mesko, squadron/signal Publications1994, ISBN 0-89747-317-5; | |
A-20 Boston at War, William N. Hess, Ian Allan Publishing 2000, ISBN 0-7110-0995-1; | |
Douglas Havoc and Bosten – The DB-7/A-20 Series, Scott Thompson, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-670-7. |