Vorbild: Die MiG-19 war 1954 bei Produktionsbeginn der erste Überschalljäger der Welt, der ein Jahr später seinen Truppendienst begann. Als Hauptmuster gelten der Tagjäger MiG-19S (S für Stabilisator/Pendelhöhenleitwerk) und der mit gelenkten Luft-Luft-Rakleten RS-2US ausgerüstete Allwetterjäger MiG-19PM. Da zu diesem Zeitpunkt bereits die Mach 2 schnelle MiG-21 in den Startlöchern stand, betrachtete die WWS-Führung die MiG-19 nur als Übergangsmodell. Die Produktion endete nach 2000 Maschinen aller Versionen. Exportiert wurde die MiG-19 in Länder des Warschauer Vertrages und in den Nahen Osten. Die CSSR und China stellten sie in Lizenz her.
Bausatz: Dem KP-Modell (First Look) von 1972 folgte wenig später das von Heller, die bis 2000 auch von anderen Anbietern wiederaufgelegt wurden. Die shortrun Serie MiG-19S/PM von Bilek verschwand rasch vom Markt. Jetzt hat der Erstanbieter wieder zugeschlagen und eine MiG-19S aus neuer Form vorgelegt. Die typische gelb-rote Faltschachtel gibt es gleich für mehrere Decovarianten. Alle enthalten zwei graue Gussäste mit ca. 100 Teilen, ein Klarsichtteil, Abziehbilder und eine einfache Bauanleitung.
Die großen Teile tragen saubere Gravuren. Seitenleitwerk und Stabilisatoren haben scharfe Hinterkanten, die großen Tragflächen nicht. Das Heckteil für die beiden Triebwerke liegt als ein Teil bei. Die das Erscheinungsbild der MiG-19 prägenden Lufthutzen machen einen Großteil der Kleinteile aus und sind eine kleine Herausforderung bei der Montage.
Im Bug werden die Lufteinlaufseitenwände und die Kabine eingebaut. Es gibt keinen Hinweis auf ein Standgewicht, aber es ist genug Platz dafür da. Steuerknüppel, Schleudersitz und glatte Konsolen reichen für das kleine Cockpit. Für Instrumentenbretter und Gurte liegen Abziehbilder bei.
Die klare Kabinenhaube kann nur geschlossen dargestellt werden.
Bauanleitung/ Bemalung: Die schlichte Anleitung führt in elf Schritten durch den Bau. Die Farbschemata befinden sich auf der Schachtelrückseite. Farbangaben erfolgen in Humbrol und Agama. Die von KP gedruckten Abziehbilder bieten Material für vier Kunstflugmaschinen, jedoch keine Wartungs- und Warnbeschriftungen.
Fazit: Endlich eine zeitgemäße MiG-19 in attraktiven Bemalungen. Für den, der schon Erfahrungen im Modellbau hat zu empfehlen.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern.
Jürgen Willisch (Dezember 2019)
Literatur:
MiG-19, 4+publication, Prag 2003 | |
Mikoyan-Gurevich MiG-19 - The Soviet Union's First Production Supersonic Fighter, Yefim Gordon, Aerofax, Midland Publishing 2003; |