BAe/MDD (Boeing) T-45 Goshawk

Kinetic 48038 - 1/48

Vorbild: Die T-45 Goshawk wurde als trägergestützte Version der BAe Hawk für die US Navy zusammen von British Aerospace und McDonnell Douglas für die VTXTS Ausschreibung entwickelt. Die Maschine verfügte gegenüber der Hawk über einen Fanghaken unter dem Heck für Trägerlandungen, ein erhöhtes Hauptfahrwerk und ein verlängertes, verstärktes und nun doppelt bereiftes Bugfahrwerk für Katapultstarts. Zudem wurden die Flugeigenschaften in Geschwindigkeitsbereichen unter 200 km/h durch über die ganze Spannweite gehende Vorflügel verbessert, um den langsamen Anflug auf Flugzeugträger zu ermöglichen.

Zusätzlich wurde zwei ausfahrbare Luftbremsen am Heck angebracht. Auch die Leitwerksflächen wurden vergrößert und der Rumpfbug zur Verbesserung der Sicht stärker nach unten abfallend gestaltet. Die Entscheidung zum Kauf dieser Maschine fiel im November 1981, die danach den Namen T45TS (T-45 Training System) erhielt. 1984 begann die eigentliche Entwicklung und 1986 der Bau zweier Prototypen. Der Erstflug erfolgte am 16. April 1988 und die ersten Serienexemplare wurden Anfang 1991 an die US-Marine ausgeliefert.

Die erste Trägererprobung begann im Dezember 1991 auf der USS Kennedy, im Februar 1992 wurde die T-45A offiziell in mehreren Trainingsstaffeln (z. B. VT-21 und VT-22 auf der Navy Air Station in Kingsville, Texas) in Dienst gestellt. Von den 221 bestellten Exemplaren wurden die ersten 83 (Seriennummern A001 bis A083) Maschinen als T-45A ausgeliefert, bevor die Produktion 1997 auf die modernere T-45C umgestellt wurde (Seriennummern A084 bis A221). Diese hatte im Oktober 1997 ihren Erstflug und wurde ab 1999 in Dienst gestellt. Sie unterschied sich von der A-Variante durch ein modernisiertes Cockpit mit Multifunktionsbildschirmen und digitaler Avionik.

Die letzte von insgesamt 221 Maschinen wurde am 20. Oktober 2009 an die US Navy ausgeliefert. Die verbleibenden T-45A werden bis 2013 im Rahmen des Required Avionics Modernization Program (RAMP) auf den T-45C-Stand modernisiert. Eigentlich war die Beschaffung von 300 Flugzeugen geplant, da mit der T-45B eine landgestützte Version geplant war. Diese wurden jedoch durch Verlängerung der Einsatzzeit der Vorgängermodelle TA-4J Skyhawk und T-2C Buckeye überflüssig. Bis zum 26. August 2010 wurden von den drei Schulungseinheiten „Training Air Wing“ 1, 2 und 6 über eine Million Flugstunden auf der T-45 absolviert. Sie soll noch bis zum Jahr 2035 in Dienst bleiben.
Quelle: Wikipedia T-45 Goshawk

Der Bausatz von Kinetic kommt mal wieder in einem Schüttkarton daher. Dieser ist ansprechend gestaltet, aber trotzdem sehr unpraktisch, wenn man das Projekt nicht an ein, zwei Tagen durchziehen kann. Die Plastikteile entsprechen dem von Kinetik gewohnten Standard. Die erhabenen und versenkten Oberflächendetails sind recht scharf dargestellt es fehlt ihnen jedoch die Finesse einiger anderer Hersteller. Der Bausatz erlaubt die alternative Darstelung einer T-45A oder C wobei sich die Unterschiede auf das Cockpit beschränken.

Dieses ist recht ansprechend dargestellt, es fehlen allerdings Gurte, so dass sich der Kauf des von Eduard für Kinetic produzierten Fotoätzteilsatzes lohnt. Eigentlich sind es zwei, denn nach Version enthält der Satz auch die farbig bedruckten Instrumentenbretter (analog/digitale MFD).

Der Bausatz bietet daneben einige weitere Optionen. Man kann das Bugfahrwerk ein- oder ausgefedert darstellen, die Landeklappen und Vorflügel sind alternativ ein oder ausgefahren darstellbar, gleiches gilt für die Airbrakes am Heck und schließlich kann die Cockpithaube geöffnet werden, wobei dies nach meiner Meinung die Linie stört.

Der Lufteinlauf ist mehrteilig und könnte im vorderen Bereich durch die TwoMikes-Teile ersetzt werden. Im Rumpf gibt es einen vollständigen Luftkanal bis zur Schubdüse, natürlich mit Darstellungen der Verdichter- und Turbinenräder. Die Kanzel ist zweiteilig mit Windschutz und Cockpithaube. Letztere hat auf der Außenseite eine Formtrennaht die beseitigt werden muss. Innen sind die Sprengschnüre angegossen. Diese zu bemalen wird nicht leicht. Das meine Kanzel etwas abgeschubbert war, ist der Verpackung anzulasten, aber kein wirkliches Problem, weil ich die Kanzel ohnehin polieren muss. Schlecht finde ich allerdings eine weitere Formtrennaht, die sich etwa in Höhe der mittleren Strebe einmal quer durch die Haube zieht, auf der Innenseite! Hier sind beim Schleifen die inneren Strukturen im Weg. Dies hätte besser gelöst werden können, z.B. durch gleiche (diagonale) Ausrichtung mit der Strebe.

Es gibt zwei Bemalungsvarianten, je eine T-45A und T-45C. Die Decals wurden von TwoBobs entworfen und bei Cartograf hervorragend gedruckt. Die farbige Darstellung der Kartonrückseite ist irgendwie nicht ganz konsistent. Die sehr ähnlichen Bemalungsschemata der T-45A der Marines und der T-45C der Navy weisen einige Unterschiede im Detail auf. Der Namensschriftzug unter dem Cockpit ist aber z.B. gleich?! Auf dem Decalbogen sind die Abziehbilder besser unterschieden und nach Platzierung am Modell aufgeteilt. Die Flügelmarkierungen sind aber fälschlich als „Upper Fuselage“ und „Lower Fuselage“ gekennzeichnet. Es liegen auch recht viele Wartungshinweise bei.

Weitere Bemalungsvarianten gibt es u.a. auf den Bögen von Two Bobs und Caracal.

Fazit: Ein guter Bausatz aus China. Die Bauanleitung ist diesmal auch in Ordnung, auch wenn einige Details der Bemalung nicht völlig eindeutig sind. Die Klarteile sind ein kleiner Schwachpunkt, zumal es der Mittelstrebe im oberen Bereich an Definition mangelt. Insgesamt: gut.

Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten (Online-) Fachhandel. Händler können ihn bei Glow2B beziehen (zu erreichen über mail@glow2b.de).

Steffen Arndt, Barsinghausen (Februar 2014)