Vorbild: Dieser Tankwagen, der auf dem Fahrgestell des Allzwecklastwagens Kfz.305 gebaut wurde, stellte das Standardversorgungsmittel der deutschen Luftwaffe dar. Dank der guten Geländegängigkeit, war das Fahrzeug auch dazu geeignet, sich auf nicht asphaltierten Feldflugplätzen zu bewähren. Sowohl in Afrika als auch an der Ostfront bewies das Kfz.385 diese Fähigkeit.
Rein Äußerlich unterscheidet sich das Kfz.385 deutlich vom Basismodell. Neben den Tanks und entsprechenden Pumpensystemen im Aufbau, war das Führerhaus mit einem Leinenverdeck ausgestattet. Auch der Auspuff war aus naheliegenden Gründen unter das Führerhaus verlegt worden. Neben dem Transport von Benzin, wurde das Fahrzeug auch für Turbinenkraftstoff für die Strahlflugzeuge und Alkohol für die V2 (A4) eingesetzt.
Bausatz: Mit erscheinen des Opel Blitz war auch eine Weiterentwicklung der Form für den Tankwagen absehbar. Auf der Messe in Nürnberg wurde das Modell auch schon gezeigt, jedoch hat es bis jetzt gedauert, dass es auch tatsächlich zu erwerben ist.
Fahrgestell und einige Anbauteile vom Kfz.305 bekannt, jedoch hat Italeri statt der Gummireifen zwei schwarze Plastikspritzlinge beigefügt … super! Der Tankaufbau und Teile des offenen Führerhauses sind neu. Der Spitzguss ist gut, aber fast alle Teile müssen von einer Formtrennnaht befreit werden. Das Plastik ist aber recht weich und man kann dies daher auch mit einem Skalpell abschaben, statt zu schleifen.
Die Detaillierung ist ganz ordentlich aber nicht überragend. Vielleicht gibt’s ja den einen oder anderen Zubehörhersteller, der zumindest Teile der Pumpenanlage anbieten wird. Im Heck kann man mit etwas kreativer Bemalung sicher schon so Einiges erreichen. Toll finde ich auch die vorgestanzten Scheiben für Scheinwerfer und Führerhaus. Bei mir lagen diese sogar zweimal bei.
Die Abziehbilder für drei verschiedene Varianten sind von Zanchetti und gut. Ein Schriftzug „Feuergefährlich!“ für die beiden Aufbauseiten wäre aber nett gewesen. Ich habe mich für den J2 Transporter entschieden, da mir die Bemalung gut gefiel und es zu meinem Me 262 Projekt gut dazu passt. Bei einem YouTube Video, dass die Betankung zeigt (Videolink ab 5:28) ist wohl dieses Fahrzeug zu sehen (obwohl es im Tarnschema leicht abweicht) … deutlich ist hier aber der Schriftzug unter der „J2“ Markierung erkennbar.
Fazit: Auch wenn der Bausatz sicher keine Tamiya-Qualität hat, ist er eine wertvolle Bereicherung für den 1/48er Militär und Flugzeugsektor. Der Bau ging ganz zügig voran, auch wenn nicht alles optimal gepasst hat und „hier und da“ etwas Spachtel zum Einsatz kam. Dies wird sicher nicht mein letztes Modell dieses Bausatzes gewesen sein, also klare Kaufempfehlung!
Steffen Arndt, Ettlingen (November 2010)