Vorbild: Die Fiat CR. 42 Falco (Falke) war das letzte Doppeldecker-Jagdflugzeugs Italiens in den späten 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es kam noch im WK II in der ursprünglichen Rolle zum Einsatz. Selbst die deutsche Luftwaffe nutzte es bis zum Kriegsende als Nachtschlachtflugzeug. Der Erstflug dieser Weiterentwicklung der erfolgreichen CR. 32 war am 23. Mai 1938. Bei der Entwicklung war man von dem Irrglaube ausgegangen, dass die Wendigkeit eines Jagdflugzeuges vor einer möglichst hohen Geschwindigkeit steht. So entstand gleichzeitig in der Sowjetunion die I-153.
Selbst als Exportprodukt war die CR. 42 erfolgreich. So kauften Belgien 42, Ungarn 68 und Schweden 72 Exemplare. Im Einsatz zeigte sich sehr schnell die Unterlegenheit dieser Konzeption. Am Kanal gegen Großbritannien erlebten die italienischen Jagdflugzeugverbände ihr Debakel. Schnell verschwand die CR. 42 in eine Zweitrolle. Nach dem Zerfall der Koalition mit Italien nutzte die deutsche Luftwaffe alle verfügbaren CR. 42 in der Rolle als Nachtschlachtflugzeug und hielt die Produktion bis 1944 aufrecht.
Bausatz: Italeri hatte die CR. 42 nach langer Wartezeit im Vorjahr in 1/72 herausgebracht. Jetzt wurde vor einiger Zeit die deutsche Version nachgeschoben. Dazu wurden in der Form vorbereitete Kanäle freigemacht und andere Verschlossen. So sind die spezifischen Teile vorhanden.
Die zwei Spritzlinge sind gratfrei abgespritzt. Einige Punkte sind etwas überzogen. Das gilt insbesondere für einige Gravuren und die Darstellung der Stoffbespannung. An den Tragflächen sollten die erhabenen Rippen vor der Montage ein wenig abgeschliffen werden.
Das Cockpit ist ausreichend detailliert. Selbst die Sitzgurte hat Italeri nicht vergessen. Diese liegen als Decal bei. Das ist in 1/72 eine vernünftige Idee. Für die Montage der Streben gibt es keine Hilfestellung in Form einer Frontansicht. Gleiches gilt für die Verspannung. Hier hilft das Bausatzcover ein wenig weiter.
Als gelungen möchte ich ebenfalls die Nachbildung des Fiat A-74-RC-38 Motors bezeichnen. Mit ein wenig Fingerfertigkeiten beim Bemalen lässt sich sicher ein gutes Ergebnis herausholen. Ebenso schön ist die Nachbildung der Flammendämpfer bei der Auspuffanlage.
Die Bemalungsanleitung, sonst hin und wieder ein Problem bei Italeri, ist in diesem Fall sehr gut. Natürlich tragen dazu auch die beiden farbigen Seitenansichten auf der Kartonrückseite bei. Wie bei Italeri üblich sind die Farbangaben für das Model Master Farbsystem.
Der kleine Decalbogen ist versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Hoheitszeichen für das Seitenleitwerk liegen in keiner Form bei.
Bemalungen:
Fazit: Italeri hat hier einen sehr guten Bausatz zum Modellbau freundlichen Preis vorgelegt. Als Einstiegsbausatz ist er sicher nicht geeignet, jedoch wer schon mehr als einen Bausatz gebaut hat, der kommt auch hiermit gut klar.
Volker Helms, Godern (Juni 2008)
Literatur:
Fiat CR 42, ALI D'ITALIA 1, Giorgio Apostolo, La Bancarella Aeronautica Turin 1988 |