Vorbild: Die Dornier Do 217 war eine vergrößerte Weiterentwicklung der Do 17/215-Reihe. Der erste Prototyp flog am 4. Oktober 1938 zum ersten Mal mit DB 601A-Triebwerken. In der Do 217 V1E wurde erstmals der BMW 801 A erprobt. Die Do 217 E sollte in ihrer Ursprungsausführung als Sturzkampfbomber zum Einsatz kommen. Dazu wurde eine Heckbremse eingeführt, die sich nicht bewährte (z.T. verzog sich beim Benutzen der Rumpf).
Als erste in größeren Stückzahlen gebaute Version gilt die E-1 mit einer Sturzflugbremse im Heck. Die E-2 unterschied sich nur durch die Abwehrbewaffnung von der Vorgängerversion und z.T. durch andere BMW-Triebwerke. Für den Einsatz über den Atlantik entstanden die E-3 und die E-4. Für die Verwendung als Gleitbombenträgerflugzeug mit zusätzlichen Flächen-ETC wurde die E-5 gebaut.
Die Bomberversionen liefen unter der Bezeichnungen K (mit BMW) und M (mit DB 603) weiter. Aus der E-2 entstanden auch die ersten Flugzeuge der Jägerversion J-1. Die mir vorliegenden Produktionszahlen sind lückenhaft. Es sollen 258 E-4 Bomber und 70 E-5 Gleitbombenträger (Umbauten aus anderen Serienflugzeugen) entstanden sein.
Bausatz: 1979 erschienen erstmals unter dem Label "REVELL / ITALAEREI" (siehe Karton unten) die Do 217 N-1 und Do 217 K-1. In den 90er Jahren kam noch eine Do 217 K-2 mit vergrößerter Tragfläche hinzu. Nach über 25 Jahren hat es nunmehr Italeri geschafft, den Bausatz zu modifizieren und eine Do 217E herauszubringen. Diese gab es seit über 30 Jahren nur von Airfix.
Meine Erwartungen waren nicht hoch. So bin ich auch nicht enttäuscht, dass ich hier einen Bausatz vor mir liegen habe, der in den Grundbauteilen über 25 Jahre alt ist. Offensichtlich wurden die Formen nur geringfügig geändert. Immerhin ist der Spritzling für Henschel-Gleitbombe, Zusatztank und deren Träger neueren Datums (aus der K-2). Positiv ist auch anzumerken, dass Italeri auch wieder zum richtigen Karton zurückgefunden hat. Die "Schüttelbox" war für ein Versenken abgebrochener Kleinteile ideal. Dafür ist der Spritzling mit den Luftschrauben anfällig. Bei keinem mir vorliegenden Bausatz waren alle Teile dran.
Die Bauanleitung ist übersichtlich und die Bemalungshinweise haben auch eine vernünftige Größe. Beginnen wir mit dem Cockpit. Es ist rustikal ausgestattet. Immerhin gibt es ein Decal zur Darstellung des Gerätebretts. Hier könnte sich mal die Zubehörindustrie richtig austoben, denn die beiliegenden Kunststoffteile haben kaum was mit dem Original gemein.
Do 217 N (oben) und K (unten)
Die Lüfter der BMW-Motore waren vor 25 Jahren auch noch feiner. Bei den zu kleinen Spinnern hat sich auch nichts getan. Vielleicht bietet die Grabbelkiste da Abhilfe. Die "Macken" der Vorgängerbausätze gelten natürlich weiter. Der Decalbogen ist für Italeri-Verhältnisse recht umfangreich und ohne Versatz gedruckt. Die Spritzlinge der Do 217N und Do 217K-1 sollen den Unterschied in der Form der einzelnen Baumuster ein wenig verdeutlichen.
Bemalungen:
Fazit: Ein grundsolider Bausatz, empfehlenswert.
Volker Helms, Godern
Literatur:
Dornier Do 217-317-417 - Eine luftfahrtgeschichtliche Dokumentation, Manfred Griehl, Motorbuch Verlag, Erste Auflage 1987, ISBN 3-613-01199-9; | |
Dornier Do 217, Jerry Scutts, WARPAINT SERIES No. 24, Hall Park Books; | |
Dornier Do 217, Damian Majsak und Zbigniew Krzysiak, AIR SHOW / KAGERO 1996, ISBN 83-901507-5-1. |