Vorbild: Die Short Stirling war der erste viermotorige Bomber der britischen RAF im WK II. Der Bomber entstand aufgrund einer Ausschreibung (B12/36). Short konnte bei der Konstruktion dieses neuen Bombers auf die Erfahrungen der viermotorigen Großflugboote aufbauen. Zur Bestätigung der Entwicklungsergebnisse gab es ein Vorversuch in halber Größe. Das war die Short S31/M4. Dieses von vier 90 PS-Motoren angetriebene "Model" flog erstmals am 19. September 1938.
Anfang 1939 erfolgte der erste Serienauftrag für die RAF über 100 Stirling Mk. I. Die erste Stirling flog unter der Bezeichnung S. 29 erstmals am 14. Mai 1939. Hier gab es Probleme mit dem Hauptfahrwerk. Im August 1940 ging die erste Serienmaschine Mk. I an 7. Squadron der RAF. Die Leistung der Triebwerke änderte sich im Verlauf der Serien. So wurden bei der Mk. I Serie III Bristol Hercules XI-Sternmotore mit 1500 PS eingebaut.
Die nächste in Serie gebaute Version war die Mk. III. Diese hatte den Hercules VI mit 1635 PS. Äußerlich unterschied sich diese Version insbesondere durch die verringerte Anzahl von Rumpffenstern. Weiterhin wurden die Lufteinläufe am Triebwerk geändert. Der Ölkühler wanderte unter den Motor. Im Januar 1943 verließen die ersten Maschinen das Produktionsband.
Nachdem die Lancaster und Halifax bei der RAF in ausreichender Zahl zur Verfügung standen, bekam die Stirling eine neue Rolle. Sie wurde als Schleppflugzeug für Lastensegler umkonstruiert. Dabie fielen der Bug- und der Rückendrehturm weg. Dafür wurde eine Schleppkupplung im Heck eingebaut. Es entstanden von dieser Version 450 Exemplare. Die Mk. V war ein reine Transportversion gedacht. Die 160 Mk. V waren unbewaffnet.
Bausatz: Nach der Short Stirling Mk. IV folgte vor einiger Zeit die erste Serienversion des ersten der drei britischen 4-Mot-Bomber des WK II. Im attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 263 Einzelteilen, einen Klarsichtrahmen mit 39 Teilen, eine Kunststoffgaze, einen Fotoätzteilbogen und die Bauanleitung mit mehrfarbiger Bemalungsanleitung. Letztere ist leider etwas zu klein. Es gibt aber zusätzlich auf der Kartonrückseite weitergehende Informationen.
Die Bauteile sind nach wie vor auf der Höhe der Zeit. Sie erreichen allerdings nicht das Niveau von Tamiya oder Revell. Es gibt präsente versenkte Gravuren aber auch feine dezente Nietenreihen. Die Gravuren sind allerdings keine Gräben wie bei der Sunderland. Die schon bei der Mk. IV vorgesehenen Öffnungen im Rumpf sind nun durchbrochen. So gibt es natürlich den für die Mk. I vorhandenen Drehturm auf der Rumpfoberseite.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Die beiden Pilotensitze entstehen auf jeweils fünf Teilen. Diese werden dann mit geätzten Sitzgurten versehen. Für Instrumentenbrett gibt es ein Decal und ein Fotoätzteil. Weiterhin werden acht kleine geätzte Hebel angeklebt. Weiter hinten im Rumpf gibt es eine schöne Einrichtung. Italeri hat die Rumpfinnenseiten auch ordentlich strukturiert. Die Tür im Heck kann offen eingeklebt werden.
Bei dieser Version kann der Bombenschacht offen bleiben. Italeri liefert gleich ab Haus eine Reihe von Abwurfwaffen m Die Ruder können variabel angeklebt werden. Das Fahrwerk ist detailliert und wie beim Original recht kompliziert. Die beiden Hauptfahrwerksräder sind abgeplattet. Alle vier Hercules-Nachbildungen werden aus drei Teilen zusammengesetzt. Die Flammenvernichter werden einzeln angeklebt. Aus acht Teilen entsteht der Heckturm.
Die sechs mehrfarbigen Bemalungsschemen sind sehr klein aber trotzdem recht deutlich. Hier sind die Farbangaben in Englisch. Weiterhin gibt es die Italeri-Nummern und die vom Fedral Standard. Die Decals sind tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und bei den Balkenkreuzen schein teilweise die Korkade durch. Auch für die Bomben gibt es Beschriftungen.
Bemalungen:
Fazit: Eine weitere Version der Short Stirling von Italeri. Leider gibt es keinerlei Materialien für den Rumpfbug der deutschen Beutemaschine. Hier muss man improvisieren. Trotzdem ein sehr klares Empfehlenswert!
Literatur:
Short Stirling in action - Aircraft Number 96, Ron Mackay, squadron/signal publications, 1989, ISBN 0-89747-228-4. |
Volker Helms, Godern (November 2015)