Messerschmitt Me 210A-1

Italeri No. 077 - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Messerschmitt Me 210 sollte die Bf 110 als Zerstörer und Jagdbomber in der deutschen Luftwaffe ablösen. Die Me 210 V1 besaß noch ein doppeltes Seitenleitwerk. Schnell wurde das Flugzeug auf ein normales Leitwerk umkonstruiert. Trotzdem blieb die Instabilität um die Längsachse. Immerhin waren 800 Exemplare bestellt und die Produktion angelaufen. Nachdem sich Unfälle häuften, wurde die Fertigung gestoppt. Der Rumpf wurde deutlich verlängert und die Fertigung lief wieder an. Innovativ waren bei der 210 die ferngesteuerten Abwehrstände.

In Deutschland entstanden bis März 1943 immerhin 325 Me 210A. In Ungarn fertigte man ab 1943 bis zum Kriegsende nochmals 377 Exemplare. Für die deutsche Luftwaffe wurde der DB 603 eingebaut und das verrufene Flugzeug so zur Me 410. Übrigens wurde die Bf 110 fast bis zum Kriegsende noch bei den Gothaer Wagonwerken in Serie gebaut.

Bausatz: Die Me 210A-1 erschien vor gut zehn Jahren bei Italeri. Im Ursprung wollte man wohl die Bilek-210 herausbringen. Nur dieser Kit genügte nicht den Qualitätsansprüchen dieses italienischen Herstellers. So gibt es in dieser attraktiven aber unpraktischen Schüttbox zwei hellgraue Spritzlinge mit 89 Bauteilen, ein klarer Spritzling mit fünf Teilen, ein Decalbogen und die typische Italeri-Bauanleitung.

Die Teile besitzen eine schöne Struktur und z.T. feine scharfe Gravuren. Einige Kleinteile sind doch etwas klobig. Gegenüber dem 410er – Bausatz aus gleichem Hause unterscheidet er sich vor allem in den Bauteilen für die Tragfläche. Denn diese wurde bekanntlich auf dem Weg zur 410 geändert. Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. Hier gibt es hier nur das Nötigste. So hat der Modellbauer eine Bodenplatte mit zwei Sitzen, zwei Teilen für die Instrumente, einen Steuerknüppel und ein Bord für den Heckschützen. Immerhin gibt es ein paar Detailsets zur Verbesserung der Situation.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Selbst einige Wartungshinweise sind vorhanden. Als Schwachpunkt kann man die winzigen Bemalungsanleitungen bezeichnen. Das können andere Hersteller aus Europa inzwischen viel besser.

Die Fahrwerksschächte sind recht einfach. Zum Glück ist die Öffnung am Boden sehr klein. Aus jeweils einem Stück bestehen die Luftschrauben. Die Kanzel ist in drei Teile zerlegt. Die hinteren großen Stücke sind längs geteilt. Nur dadurch konnte Italeri die Sichtfenster für den Heckschützen gut ausbilden.



Bemalungen:

Fazit: Neben Bilek liefert Italeri den einzigen Bausatz der Me 210A. Mit etwas Geschick kann aus diesem Italeri-Kit ein tolles Modell gezaubert werden. Wer schon mal ein Modell gebaut hat, der sollte auch diesen Bausatz gut bauen können.

Volker Helms, Godern (Januar 2013)