Leonardo da Vinci - The Marvellous Machines

barca a pale

Italeri 3103 - ohne Maßstab

Bis heute faszinieren uns die Erfindungen und Entwürfe des großen Leonardo da Vinci, der im Geiste seiner Zeit um Jahrhunderte voraus war. Ob Fluggeräte, Tauchboote oder Panzer, es gibt nichts, woran das Genie nicht schon lange vor allen anderen herum getüftelt hat. In seinen "Codexes" genannten Aufzeichnungen, die glücklicherweise bin in unsere Tage überlebt haben, gibt es detaillierte Zeichnungen zu den ausgefallensten Mechanismen...manche so kompliziert, das Wissenschaftler bis heute rätseln, wozu sie gedient haben mögen.

Das viele seiner Erfindungen auch tatsächlich gebaut und eingesetzt wurden, ist zum einen durch Augenzeugenberichte, zum anderen durch die Codexes selbst belegt. Auf einigen der Pergamentseiten finden sich Einstiche von Zirkelspitzen oder Reißnadeln, mit denen er die Maße von den Blättern auf Holzteile übertragen haben könnte.

Aus der Vielzahl der Erfindungen Leonardos hat ITALERI für seine Modell-Serie "Leonardo da Vinci - The Marvellous Machines" bisher vier Bausätze auf den Markt gebracht, die in vereinfachter Form das äußere Erscheinungsbild des jeweiligen Vehikels wiedergeben.

Hier geht es in erster Linie darum, Kinder und Jugendliche nicht nur an das Thema Modellbau heranzuführen, sondern auch ihr Interesse für Geschichte zu wecken. Von daher sind die überaus komplizierten Getriebe im Inneren des Vorbildes durch Aufzieh-Federn ersetzt, welche die ursprüngliche Bewegung in ihren Grundzügen darstellen können. Der Erlebnis- und Spielfaktor mit dem fertig gebauten Kit steht dabei im Vordergrund.

Ich möchte an dieser Stelle Leonardos Entwurf für ein mechanisches Paddelboot vorstellen, welches er auf Seite 945/r/ seines Codex Atlanticus beschrieben hatte. Vorgesehen war die Bedienung des Bootes durch zwei Personen, wovon eine am Steuer saß, während die andere stehend in die Pedale trat. Die Antriebseinheit wandelte die Auf- und Abbewegung über Zahnräder in eine konstante Drehbewegung um, die große Schaufelräder antrieb. Die Kraft wurde dabei durch im Inneren der Räder verborgene Federn verstärkt. Grundlegende Idee dahinter war sicherlich, den Ruderer körperlich zu entlasten, so das längere Strecken zurückgelegt werden konnten und auch die Tatsache, dass dabei in Fahrtrichtung gesehen werden konnte.

Der Einsatz solcher Boote auf den Flüssen und Kanälen Italiens hätte viele Vorteile gebracht. Neben der höheren Geschwindigkeit ist hier vor allem die Unabhängigkeit von den Treidlern zu nennen. Damals war es üblich, Schiffe stromaufwärts mit Pferden, Ochsen oder Menschenkraft zu ziehen (zu treideln), was den Schiffseigner zusätzliches Geld kostete. Leonardos Boot wäre Dank seiner Maschine davon unabhängig und damit äußerst wirtschaftlich gewesen.

Empfehlenswert für Modellbauer ab 10 Jahren. Der Zusammenbau des 19,7 cm langen Modells ist ohne Klebstoff und Farben möglich und innerhalb von 30 Minuten abgeschlossen. Enthalten ist ein kleiner Sockel mit Namenstafel zur Präsentation.

Mario Kanzenbach, Schwerin (Oktober 2010)