IAR 81c

Icaerodesign IAR-81-C – 1/48

Vorbild: Die IAR-80 war ein rumänisches Jagdflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Jabo-Variante erhielt die Bezeichnung IAR-81. Der Konstrukteur Ion Grosu orientierte sich bei der Entwicklung am polnischen Jäger PZL P.24, der in Rumänien in Lizenz gebaut wurde. Von diesem übernahm er die Heckpartie und die Triebwerksaufhängung. Ein auffälliges Merkmal war die Verwendung eines nicht sehr zeitgemäßen Hecksporns, der auch bei den späteren Serien beibehalten wurde. Die Tragflächen waren in Tiefdeckerkonfiguration freitragend am Rumpf befestigt. Das Fahrwerk war einziehbar und besaß eine große Spurbreite. Als Antrieb diente ein Sternmotor K.14-III.

Im April 1939 ging die IAR-80 mit dem Piloten Dumitru Popescu in die Erprobung, die Produktion begann im Frühjahr 1940. Die Serienexemplare erhielten gegenüber dem Prototyp eine freitragende Höhenflosse, eine nach hinten verschiebbare Cockpithaube sowie ein leistungsstärkeres K.14-1000A-Triebwerk. Es entstanden mehrere Versionen, die sich voneinander hauptsächlich durch die unterschiedliche Bewaffnung unterschieden. Der Sturzkampfbomber IAR-81 besaß vier Aufhängungen für 50-kg-Bomben unter den Tragflächen sowie eine unter dem Rumpf für eine 250-kg Bombe und war insgesamt verstärkt worden. Insgesamt wurden bis 1943 436 Stück gebaut.

Zum Einsatz gelangte die IAR-80/81 beim Krieg gegen die Sowjetunion. 1942 waren vier in der Ukraine kämpfende Eskadrile (Staffeln) mit dem Typ ausgerüstet. Ab 1943 wurden sämtliche Flugzeuge von der Front abgezogen und zum Schutz der rumänischen Ploiești-Ölfelder vor alliierten Luftangriffen eingesetzt. Hier kam es am 10. Juni 1944 zu ihrem erfolgreichsten und bekanntesten Einsatz, als 46 P-38 Lightning II der 82nd Fighter Group, eskortiert von weiteren 48 P-38 der First Fighter Group, die Ploiești-Ölfelder angriffen und von 56 IAR-80/81 abgefangen wurden. Bei fünf rumänischen Verlusten wurden 23 der amerikanischen Flugzeuge abgeschossen. Nach dem Krieg übernahm die neue sozialistische Regierung die noch vorhandenen IAR-80 und 81. Diese erhielten ein zweites Cockpit und Doppelsteuerung und wurden bis Anfang der 1950er-Jahre zur Pilotenschulung verwendet.

Bezeichnung Merkmale
IAR-80 Erstes Serienlos, ausgerüstet mit vier 7,92-mm-MG Browning FN in den Tragflächen.
IAR-80A Ausführung mit sechs Browning-MG 7,92 mm in den Tragflächen. Es wurden 90 Stück gebaut
IAR-80B Variante mit vier 7,92-mm- und zwei 13,2-mm-Browning-MG; in 30 Exemplaren produziert.
IAR-81 Erste Serienausführung als Sturzkampfbomber mit sechs 7,92-mm-Browning-MG in den Tragflächen, einer Rumpfaussenaufhängung für eine 250-kg-Bombe sowie vier Unterflügelstationen für je eine 50-kg-Bombe. Hergestellt wurden 50 Stück.
IAR-81A Version mit vier 7,92-mm- und zwei 13,2-mm-MG sowie den Außenaufhängungen wie bei der IAR-81.
IAR-81B Stärker bewaffnete Ausführung mit vier 7,92-mm-MG sowie zwei 20-mm-Kanonen Ikaria oder Oerlikon. Zur Vergrößerung der Reichweite konnten unter den Tragflächen zwei abwerfbare Kraftstoffbehälter mitgeführt werden. Produziert wurden 50 Flugzeuge.
IAR-81C Sturzkampfvariante mit vier 7,92-mm-MG, zwei 20-mm-Kanonen Mauser und Bombenlast wie bei der IAR-80, etwa 137 Stück gebaut.
IAR-80DC Nach Kriegsende umgerüstete IAR-80/81 mit zweiter Kabine und Doppelsteuerung.

Quelle: Wiki: IAR 80

Bausatz: Im Maßstab 1/48 sind Bausätze dieses rumänischen Jagdflugzeugs sehr spärlich gesät und auch nur als Kleinserienmodell erhältlich. Von der Firma Ltd Models gab es sogar mal einen Plastik-Spritzgussbausatz, allerdings von rudimentärer Qualität. Icaerodesign bracht nun einen weiteren Kleinserienbausatz auf den Markt und dieser weiß zu gefallen.

Normalerweise bin ich kein freund von Fotos des Kartons, aber diesmal mache ich eine Ausnahme, da man schon hier erkennen kann, dass der rumänische Hersteller zwar nicht mit Großserienmodellen konkurrieren kann, aber mittels viel Liebe zum Detail ein tolles Modell auf die Beine gestellt hat. In den ins Styrpor geschnittenen Abteilen sind die Bauteile sicher verpackt und trotz vieler kleiner Teile kam bei mir alles ohne Beschädigung an.

Für den Bau halte ich es trotz guter Bauanleitung für sinnvoll, eines der Bücher von Radu Brinzan greifbar zu haben. Entweder das etwas ältere Paperback von SAM Publications "The IAR 80 and IAR. 81" oder das neue Hardcover "Vanator – Romanian Fighter" erschienen bei Mushroom. Wie weit man beim Bau gehen kann, zeigt Chuck Woitkiewicz in seinem Build Log auf Aeroscale, das zudem extrem unterhaltsam ist!

Nun aber zum Bausatz. Die in Gießharz gegossenen Teile zeigen eine feine Oberfläche und sehr gute Detaillierung. Wie schon erwähnt, geht immer mehr, aber aus dem Kasten ist das gebotene schon extrem gut. Die einteiligen Tragflächen zeigen keinen Verzug. Das gleiche gilt für die Rumpfhalbschalen. Die meisten Teile müssen natürlich noch von einem Anguss befreit werden. Solcherlei Tätigkeiten sind aber typisch für Resinbausätze und keineswegs als Kritik gedacht.

Daneben gibt es auch eine Ätzteilplatine mit einigen Teilen, die sich in diesem Material besser darstellen lassen. Weiterhin liegen ein Decalbogen, ein Photofilm, ein gedrucktes Instrumentenbrett sowie Vinyl-Masken und natürlich eine Bauanleitung im Bausatz. Letztere zeigt in isometrischer Darstellung den Baufortschritt. In Schritt 8 gibt es sogar eine farbige Darstellung des Cockpits, vorbildlich!

Die Decals erlauben die Darstellung von 3 Flugzeugvorbildern. Die Deckkraft der Bausatzdecals ist allerdings nicht besonders gut, weshalb Chuck diese auch weiß unterlegt hat. Radu Brinzan bietet unter seinem Label RB Productions einen Decalbogen mit denselben und zusätzlichen Bemalungsvarianten an.

Bemalungsvarianten:

Details aus der Anleitung der Decals RB-D48015 von Radu Brinzan... sowie natürlich auch in den Büchern nachzulesen!

Fazit: Soweit also fast ein "must have" für alle an Jagdflugzeugen des zweiten Weltkriegs interessierten Modellbauern. Natürlich gibt es auch einen Wermutstropfen, den Preis. Eigentlich ist dieser für einen Kleinserien-Resin-Bausatz dieser Qualität gar nicht mal so schlecht, aber nur die wenigsten werden mal eben so 60 Euro zzgl. 6 Euro Versand berappen können. Ich hab mir das gute Stück zum Geburtstag gegönnt...

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2014)

Radu Brinzan
Vanator - Romanian Hunter
The I.A.R.80 and I.A.R.81 in ultimate detail
Mushroom Model Publications 2014
ISBN: 978-8363678401
Radu Brinzan
The IAR.80 & IAR.81
Airframe, Systems and Equipment
SAM Publications 2010