NVA-Soldaten mit Motorrädern
Klubausgabe

I.P.M.S. Deutschland - 1/72

Vorbilder: Zunächst zur BK 350 mit Beiwagen. Dieses Boxer-Kardan Motorrad wurde von 1952 bis 1959 in Zschopau bei MZ in Serie gebaut. Der Öffentlichkeit wurde diese Zweitakt-Motorrad schon 1951 vorgestellt und die Serie begann erst Ende 1952. Der Zweitakt-Boxermotor war recht ungewöhnlich. Er gab eine Leistung von 15 PS ab und später wurden es 17 PS.

Als Zweite im Bunde ist die TS 250 recht bekannt. Dieses Motorrad wurde auch umfangreich bei der NVA und den Grenztruppen eingesetzt. Die TS 250 wurde von 1973 bis 1982 in Serie gebaut. Für die Volkspolizei und die NVA wurden spezielle Ausführungen mit Einzelsitzen, Packtaschen sowie ggf. weiterer Sonderausstattung produziert. Der für MZ-Verhältnisse revolutionäre Zentralrohr-Brückenrahmen war von den Geländesportmaschinen entliehen. Der Motor wurde aus dem der ES/ETS 250 weiterentwickelt. Von der TS 250 entstanden bis zum Ende der Produktion mehr als 200.000 Stück.

Die ETZ 250 löste die die TS 250 in den 1980er Jahren in der Produktion ab. Innovativ für MZ waren die Scheibenbremsen und die 12V-Elektroanlage. Der Motor war nach wie vor ein Einzylinder-Zweitakter. Sie konnte auch wie die BK 350 sowie die TS 250 mit einem Seitenwagen ausgerüstet werden. In der Türkei wurde von 1994 bis 97 die Nachfolgemuster ETZ 251/301 in Lizenz gebaut und auch nach Deutschland exportiert.

Bausatz: Die I.P.M.S. Deutschland hat einen neuen Klubbausatz in 1:72 herausgebracht. In der ersten Auflage sind vier unterschiedliche Motorräder der DDR, Decals sowie einem zusätzlichen Konvolut an Figuren verschiedener Ostblockstaaten enthalten.

Bei den Motorrädern handelt es sich um die MZ BK 350 mit Seitenwagen, ETZ 250 und TS 250. Von letzterer sind sogar zwei Exemplare enthalten. Genutzt wurden alle Motorräder von der Nationalen Volksarmee und den Grenztruppen, aber auch zivil waren sie erhältlich. Daher gibt es passenderweise einen kleinen Decalbogen mit verschiedenen Kennzeichen, Markierungen der NVA, Grenztruppen, diverser Betriebe und Vereine. Auf einige geht der Beipackzettel genauer ein.

Alle Teile bestehen aus grauem, recht hartem Resin. Für die Motorräder sind es 33 und für die beigelegten Figuren über 100 Einzelteile. Der Guss ist blasenfrei und es gibt nur wenig Fischhäute, die leicht entfernbar sind. Auch sind alle Teile so platziert, dass sie sich mit wenig Aufwand vom Angussblock trennen lassen. Die verschiedenen Figuren mit Zubehör sind mehrteilig und können untereinander kombiniert werden. Zum Zusammenbau gibt der Beipackzettel viele nützliche Tipps.

Fazit: Der Bausatz ist vor allem für Liebhaber von DDR-/ NVA-Modellen eine Bereicherung, da die Motorräder in diesem Maßstab sonst nicht erhältlich sind. Sie lassen sich mit den beigegebenen Teilen gut auf Dioramen, aber auch einzeln darstellen. Geeignet ist der Bausatz für Modellbauer mit Erfahrung im Umgang mit Resin.

Erhältlich sind die Motorräder über die I.P.M.S. Deutschland e.V. für eine entsprechende Vereinsspende. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt über info@ipmsdeutschland.de auf.

IPMS Deutschland (Juli 2019)