Vorbild: Der Studebaker US6 war das Symbol bei den Lkw's für die Lend-Lease-Lieferungen der USA. Das Fahrzeug wurde aufgrund einer Anforderung der US-Regierung für einen Drei-Achser mit einer Ladefähigkeit von fünf Tonnen auf der Straße und 2,5 Tonnen im Gelände entwickelt. Die ersten Exemplare der Großserie liefen im Juni 1941 vom Band.
Insgesamt wurden elf Varianten bei Studebaker 193.659 und in Lizenz bei REO 22.204 Exemplare gebaut. Von der US Army wurde der US6 nicht als Standard-Lkw ausgewählt und so ging er per Lend-Lease an die Verbündeten. Allein 100.000 US6 gingen in die UdSSR. Dort wurde der Studebaker US6 nicht nur als Pritschen-Lkw genutzt, sondern war er eine willkommene Basis für die Katjuscha-Abschussrampen.
Bausatz: Der Studebaker ist der typische Lkw der Ostfront, der auf sowjetischer Seite neben den ZIS zum Einsatz kam. Bisher wurde dieser Lkw von den größeren Herstellern ausgelassen. So ist es durchaus verständlich, dass sich ICM aus der Ukraine der Sache annahm.
Herausgekommen ist ein Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Der Stabile Karton enthält fünf hellgraue Spritzlinge, ein Fahrerhaus und die Klarsichtteile. Wie bei ICM üblich, sind die Details hervorragend nachgebildet. Es ist eine wahre Freude sich diese Teile anzusehen. Leider sind diese filigranen Teile (z.B. die aus einem Teil bestehende Konstruktion aus Achsen und Kardanwelle) auch bruchgefährdet. Das stellt wohl kein Problem dar. Türen und Motorhaube werden separat montiert. Und da es auch eine ordentliche Motorreplik gibt, wird dieser Bausatz nach einem Kleindiorama schreien.
Das Fahrerhaus bietet auch von innen recht viel Details. Die zweigeteilten Räder haben keine Mittelnaht, denn nur die innere Felge muss noch ergänzt werden. Hervorragend sind auch die Klarsichtteile, die diese Bezeichnung wirklich verdienen. Fahrgestell und Pritsche strotzen auch vor Details. Manchmal denke ich, dass sie versucht haben Details rüber zu bringen an denen sich kein "großer" Hersteller herangewagt hätte.
Bemalungsvarianten: Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und beinhalten fast ausnahmslos weiße Aufschriften oder Hoheitszeichen.
Fazit: Ein Modell der Superklasse, das allerdings auch ein wenig Anforderungen an den Modellbauer stellt. Schließlich ist es kein Easy Kit sonder ein hochdetaillierter Bausatz.
Erhältlich sind die ICM-Bausätze in Deutschland über den örtlichen Fachhandel oder direkt über ACADEMY DEUTSCHLAND.
Volker Helms, Godern