Vorbild:Der leichte Panzerspähwagen entstand auf Grundlage des Einheitsfahrgestell I für schweren Personenkraftwagen (mit Heckantrieb), welches bei der Auto-Union AG produziert wurde. Die Entwicklung des Aufbaus lag in den Händen der Eisenwerke Weserhütte Bad Oeynhausen. Von 1935 bis 1940 wurde die sog. Auf. A gebaut und danach folgte mit leistungsfähigeren Motor, hydraulischer Bremsanlage sowie weiteren Verbesserungen die Ausf. B des leichten Panzerspähwagens. Die Grundausführung war das Sd.Kfz. 221 mit MG 34. Als Unterstützungsfahrzeug wurde das Sd.Kfz. 222 mit 2-cm-KwK und MG 34 gebaut. Weitere Ausführungen waren: leichter Panzerspähwagen (Fu) - Sd.Kfz. 223, kleiner Panzerfunkwagen - Sd.Kfz. 260 und kleiner Panzerfunkwagen - Sd.Kfz. 261 (Unterschiede bei den letzten beiden gab es nur in der Funkausrüstung). 1942 wurde die Fertigung eingestellt. Es hatte sich gezeigt, dass die Fahrzeuge dieser Reihe nur bedingt kriegsbrauchbar waren. Ein ähnliches Nachfolgefahrzeug ging nicht mehr in Serie.
Bausatz: Es war schon eine Überraschung, dass ICM eine Serie des leichten Panzerspähwagens in 1:72 ankündigte. Der modulare Aufbau des Bausatzes lässt darauf hoffen, dass alle Ausführungen Stück für Stück erscheinen. Ein Manko der Bauanleitung ist, dass keinerlei Informationen zum Original vorhanden sind. Der Bausatz enthält einen großen Spritzling und einen kleineren, der die spezifischen Teile für das Sd.Kfz. 222 enthält. Ungewöhnlich für einen Bausatz dieser Preisgruppe ist die Zugabe einer Ätzteilplatine. Diese wird benötigt, um die Gitterabdeckung des Turms darzustellen. Die Abspritzung der Teile ist vorbildlich und die Detaillierung der Teile ist in Ordnung. Der Freak findet natürlich wieder genug zum Verbessern. Zwei verschiedene Fahrzeuge werden in der Bemalungsanleitung vorgestellt. Die restlichen Decals wandern in die Restekiste, sind doch die anderen Kfz-Kennzeichen für die anderen Sd.Kfz. dieser Reihe. Gesetzeskonform wurden die SS-Runen unkenntlich gemacht.
Bemalungsvarianten:
Fazit: ICM hat jetzt bei seinen Fahrzeugen auch was im WK II Bereich zu bieten und hat hier einen guten Einstand hingelegt. Erhältlich ist ICM in Deutschland (Vertrieb Faller) im Fachhandel.
Literatur:
Die gepanzerten Radfahrzeuge des deutschen Heeres 1905-1945, Walter J. Spielberger, Hilary L. Doyle, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN-3-8743-337-2; | |
Deutsche Leichte Panzerspähwagen, Waffen-Arsenal Bd. 86, Horst Scheibert, PODZUN-PALLAS-VERLAG, 1984, ISBN 3-7909-0217-9. |
Volker Helms, Godern