Vorbild: Die Focke-Wulf Fw 189 war als Nahaufklärer zu Beginn des 2. Weltkrieges hochmodern und optimal für Einsatzzweck. Nach dem Verlust der Luftüberlegenheit an allen Fronten zeigte sich die relativ geringe Geschwindigkeit als schweres Handicap. Die Maschinen brauchten eigenen Jagdschutz.
An der deutsch-sowjetischen Front flog 1943 eine mit FuG 212 Lichtenstein Radar ausgerüstete Variante als Nachtjäger. Sie verfügte über eine zusätzliche Bugbewaffnung.
Bausatz: ICM legt hier die Nachtjägervariante seiner bekannten Focke Wulf Fw 189A vor. Im typischen stabilen Karton befinden sich 135 Teile an drei hellgrauen Spritzlingen, 19 Teile an einem klaren Gussast, eine mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung und einen Abziehbilderbogen. Bomben und zwei MG wandern in die Restekiste. Die sauber abgeformten Teile haben feine versenkte Strukturen und schöne Oberflächendetails.
Die zentrale Rumpfgondel, bestehend aus Seitenteile, Cockpitboden und Cockpiteinrichtung, ist mit seiner Detailfülle kaum noch zu überbieten. Der modulare Aufbau fordert jedoch schon etwas Erfahrung beim Bau. Auf jeden Fall sollten die Sitzgurte hinzufügt werden. Der neue dritte Gussast liefert die Teile für den Nachtjäger: Radar, MG und Flammenvernichter.
Die großen Glasteile sind dünn und klar. Die große Bugverglasung wird aus vier Teilen zusammengesetzt.
Bei den Auslegern hat man die Teilezahl m.E. etwas übertrieben. Jedoch bietet ICM Passhilfen an. Quer- und Seitenruder haben scharfe Hinterkanten. Das Hauptfahrwerk entspricht dem Vorbild und ist in allen Bereichen gut detailliert.
Bemalung: Der sauber gedruckte kleine Abziehbilderbogen liefert alle Markierungen und Wartungshinweise für eine Maschine des Stab I./ NJG-100, 1944. Die Farbhinweise erfolgen für Farben von Revell und Tamiya.
Fazit: Der Nachtjäger ist ein absoluter Exote und für jeden Fw 189 oder Nachtjagdfan zu empfehlen.
Erhältlich im Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Jürgen Willisch, Potsdam (April 2017)