Vorbild: Die MiG-25 (NATO-Bezeichnung: Foxbat) war ursprünglich als Antwort auf die überschallschnellen US-Bomber und vor allem die Mach 3 schnelle Lockheed A-12 und XB-70 Valkyrie vorgesehen. Nach dem erfolgreichen Erstflug 1964 mündete die Entwicklung der MiG-25 in einer Reihe von Abfangjägern und Aufklärern. Die Abfangjäger setzten nicht auf den klassischen Luftkampf, sondern verfügten über ein leistungsstarkes Radar und weitreichende Luft-Luft-Raketen. Bereits 1969 erschien die MiG-25R, ein Jahr später folgte die um die Fähigkeit als Bomber erweiterte RB-Variante. Die ersten sowjetischen Einheiten wurde Anfang 1972 mit dem Typ ausgerüstet. Ende der 1970er Jahre wurde die Elektronik der MiG-25RBK aufgewertet und ab 1981 als RBF gebaut. Sie erhielt ein ELINT-System Schar-25 und einer geänderten ECM-Ausrüstung. Dieses funktechnische Aufklärungssystem war in der Lage, in Echtzeit entsprechende Aufklärungsdaten an eine Bodenstation zu übermitteln. Äußerlich war dieser Typ an vier zusätzlichen Antennenflächen unterhalb des Bugs zu erkennen. Von allen MiG-25 Varianten wurden 1190 Stück gefertigt. (nach Wiki)
Bausatz: Im bekannten stabilen ICM-Karton befinden sich sieben graue Spritzrahmen mit 139 Teilen, ein achtteiliger Rahmen Klarsichtteile, zwei Abziehbilderbögen und die 24-seitige Bauleitung. Klarsichtteile und Abziehbilder sind extra verpackt.
In den letzten Jahren hat ICM bei der Fertigungsqualität mächtig zugelegt. Daher weißen die sauber gespritzten Teile eine hohe Detailliierung auf. Nietenreihen, Wartungsklappen u.a. Feinheiten machen einen stimmigen Eindruck. Sinkstellen, Grate oder Fischhaut sind nicht vorhanden. Auswerfermarken befinden sich auf den Innenseiten oder fallen sehr dezent aus.
Das kleine Cockpit bietet wenig Einblick und ist daher ausreichend detailliert. Eine Verbesserung gegenüber den anderen MiG-25 Bausätzen ist ein Abziehbild für das Hauptinstrumentenbrett. Gurte für den Schleudersitz fehlen jedoch. Für den Cockpitbereich bietet eduard bereits Abhilfe.
Der Bug ist RBF spezifisch, es wurden die veränderten Kammerafelder und entsprechende Ausbuchtungen berücksichtigt. Achtung: Im Unterschied zum 48èr Bausatz wird kein Hinweis auf ein Buggewicht gegeben.
Die Steuerflächen und Landeklappen sind separat ausgeführt. Alle Trag- und Steuerflächen haben scharfe Kanten.
Die Triebwerkdetaillierung liegt in der Norm, hier würde ich aber eher auf Resinangebote zurückgreifen. Der gesamte Fahrwerkbereich ist sehr gut ausgeführt, wer möchte kann noch etwas Arbeit in die Fahrwerksschächte investieren. Die RBF verfügt über zwei verschiedene Lippen am Lufteinlauf.
Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei abgespritzt. Die Haube kann geöffnet dargestellt werden.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist übersichtlich und führt in 81 Schritten zum Ziel. Die sauber und versatzfrei gedruckten Abziehbilder ermöglichen den Bau von drei Maschinen zu. Leider bietet der Bemalungsplan nur die Draufsicht für eine davon. Die ca. 100 Wartungshinweise stellen unsere Geduld auf die Probe. Positiv - sie fallen leicht verwaschen aus.
Fazit: ICM schiebt seiner MiG-25RBT weitere Aufklärer im kleineren Maßstab nach. Die hervorragend gearbeiteten Teile versprechen die ultimative MiG-25. Aufgrund der Konstruktion sollte man aber schon etwas Erfahrung im Modellbau mitbringen.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Jürgen Willisch, Potsdam (Oktober 2019)