Dornier Do 217N-1 Nachtjäger

ICM 48271 - 1/48

Vorbild: Die Do-217 N-1, ist eine Abwandlung des mittelschweren Bombers Do-217M zu einem schweren Nachtjäger. Der Vorgänger dieser Serie war die Do-217 J-2. Die N-1 erhielt zwei Vierblattpropeller, neue Motoren DB 603 sowie eine Schlankheitskur. Bei dem Folgemuster Do 217 N-2 wurde dann die sogenannte "Schräge Musik" in Form von vier MG 151/20 eingebaut. Dafür fiel dann aber der B-Abwehrstand weg. Es wurde also viel experimentiert um einen ausgereiften, einsatzfähigen Nachtjäger zu bekommen, der in der Lage war die zunehmenden Nachtangriffe englischer Lancaster über Hitlerdeutschland abzuwehren.

Bausatz: ICM setzt konsequent die Entwicklungslinie von Dornier-Kampfflugzeugen im 48er Maßstab um. Das letzte Produkt dieser Linie ist die Dornier Do 217N-1. An acht Gussästen befinden sich 233 graue - und Klarsichtteile. Alle Bauteile sind exakt und sauber gefertigt. Auch die Gravuren erscheinen stimmig.

Die benötigte Teilezahl kann aber variieren, je nachdem welche Möglichkeiten zur Gestaltung des Modells man sich aussucht. So können unter Anderem die beiden Daimler Benz Motoren nachgebildet werden. Einmal ohne die gesamte Verkleidung und auch mit zum Teil offenen Wartungsklappen. Auch besteht die Möglichkeit, den Bombenschacht der Maschine mit einem trommelförmigen Zusatztank auszurüsten. In diesem Fall sollten die Rumpfklappen auch geöffnet dargestellt werden. Ansonsten ist auch die Inneneinrichtung sehr aufwendig und fast vollständig vorhanden. Nur das Gurtzeug für die Besatzung sollte ergänzt werden.

Da keine Kabine geöffnet gebaut werden kann, dürfte die Verwendung der Decals als Armaturen völlig ausreichen. Ein Novum ist noch der im Bug befindliche Scheinwerfer, der schon bei der Do17 "Kauz", auch eine Nachtjägervariante, einbaut war. Die Bewaffnung der Do 217N-1 bestand aus vier 20mm MG FF, vier 7,92mm MG 17 und zwei 13,2 mm MGs 131 in den Waffenständen des Besatzungsraumes. Alle acht MG befanden sich in der Bugsektion der Maschine.

Für die korrekte Ausrichtung der Tragflächen sorgt ein großer Mittelholm der durch den Rumpf geführt wird. Die Ruderanlagen liegen dem Bausatz separat bei.

Die Kabinenteile sind klar und schlierenfrei.

Nun wären noch die Teile für das FuG 202 Lichtenstein im Bug zu betrachten. Werksbedingt erscheinen sie zu voluminös für den Maßstab. Zur Not lässt sich damit aber leben. Es sei denn, der geneigte Bastler wartet auf Ersatz aus dem Zubehörmarkt. Ätzteile gehen aber gar nicht. Denn die Antennenstäbe waren rund.

Bemalung: Eine von vier Varianten kann gebaut werden. Zwei "Do" aus Rechlin eine im Frühjahr und eine im Sommer 1943. Die Anstriche variieren in einen oberseitigen Grauton und einem Werksanstrich mit großen Flecken in Dunkelgrün und Grau auf hellblauen Rumpfseiten. Drittens gibt es ein Do in den Farben 70/71 auf der Oberseite und Hellblau 65 an den Rumpfseiten und unter den Flächen der I./NJG3 aus Dänemark. Viertens ein Nachtjäger ganz in schwarz der II. NJG 4 Deutschland 1943. Die Risszeichnungen in der Anleitung sind farbig gedruckt.

Fazit: ICMs Do 217N-1 ist der einzige auf dem Markt. Nicht nur deswegen ist der Nachtjäger sehr zu empfehlen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Jürgen Bauer, Berlin (Juli 2019)