Vorbild: 1935 wurde der leichte Panzerspähwagen Sd.Kfz. 221 eingeführt. Diese von den Eisenwerken Weserhütte produzierten Fahrzeuge basierten auf dem Fahrgestell des schweren PKW I Horch 801. Angetrieben wurden die Fahrzeuge von einem Horch-Motor 3,5 Liter V8 mit 75 PS. Damit erreichten die Fahrzeuge eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Das Sd.Kfz. 260 war ein kleiner Panzerfunkwagen mit einem Gewicht von 4,26 t, der auf dem SdKfz.221 basierte. Diese Fahrzeuge waren 4.830 mm lang, 1.990 mm breit und 1.780 mm hoch. Angetrieben von einem 3,5-l-Horch-Motor 801 trug das Fahrzeug eine Besatzung von vier Mann und war mit einem FuG 7 ausgestattet. Als Bewaffnung wurde lediglich eine MP 40 mitgeführt. Zum Schutz gegen den Einwurf von Handgranaten war der offene Kampfraum mit Gittern und zwei Gitterklappen versehen. (nach Lexikon der Wehrmacht)
Bausatz: Nach längerer Pause setzt ICM nun die Reihe der auf dem Sd.Kfz.221/222 basierenden Fahrzeuge fort. Hier liegt nun der leichte Funkwagen Sd.Kfz.260 vor. Der Inhalt der kleinen Schachtel ist größtenteils von den Vorgängerversionen bekannt, lediglich der Gießrahmen mit dem Kampfraumdach ist neu. Gleiches gilt natürlich auch für den kleinen Fotoätzteilbogen mit dem Granatschutz.
Im Innenraum gibt es keinerlei Nachbildung der Funkgeräte. Auch sonst ist es hier spärlich eingerichtet, so dass man geöffnete Türen oder die Gitter nur in Verbindung mit Figuren realisieren sollte. Es sei denn, es findet sich mal ein Hersteller, der für diese Fahrzeuge Inneneinrichtungen anbietet. Ach außen gibt es eine Menge zu tun. Die Rad-Spähpanzer waren nicht sehr geräumig, so dass etliche Utensilien für den Soldatenalltag außen an den Fahrzeugen transportiert wurde…
Dem Bausatz liegt auch der Drehturm des Sd.Kfz.222 bei, dieser wie auch dessen Bewaffnung werden hier nicht benötigt. Für die Räder gibt es sowohl die Option in Vollplastik, als auch Plastikfelgen mit Gummibereifung der Unterschied in der Detaillierung ist minimal mit leichten Vorteilen zugunsten der Gummireifen. Die Verarbeitung geht natürlich beim Plastik etwas leichter von der Hand, und wer weiß, wie sich die Gummidinger in Zukunft verhalten.
Insgesamt erwartet den Modellbauer ein einfach konstruiertes Modell mit wenig Überraschungen. Die Bauanleitung führt in 25 Schritten zum Modell, bei sehr einfach gehaltenen Baustufen. Die Granatgitter sind auf sehr einfachem Niveau, erfüllen aber den Zweck. Vielleicht gibt es hier von Hauler noch mal einen Satz, der diese etwas filigraner anbietet.
Mit den beiliegenden Abziehbildern können 4 Fahrzeuge nachgebildet werden:
Die Anzahl der Decals ist überschaubar, der Druck ist gut - bei schwarz und weiß kann auch nicht so viel schief gehen. Angesichts der üblichen Qualität aus Osteuropa rate ich zur Vorsicht beim Aufbringen der Nassschiebebilder.
Fazit: Nach einer längeren Pause, setzt ICM die Reihe der Fahrzeuge auf Horch-Fahrgestell fort. Da es leider nicht sehr viele Anbieter für 1/48er Militärbausätze gibt, ist dies eine gute Ergänzung für den heimischen Bastelkeller. An Zubehör wäre eine fligranere Antenne, neue Granatschutzgitter und vielleicht etwas Gerödel schön.
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2017)