Gloster Sea Gladiator Mk.II

ICM 32042 - 1/32

Vorbild: Als private Weiterentwicklung der Gauntlet mit geschlossenem Cockpit und leistungsstärkerem Triebwerk war die Gladiator der letzte Jäger der Royal Air Force in Doppeldeckerausführung. Ein gutes Jahr nach dem Erstflug im Juli 1935 gingen vom Air Ministry die ersten Bestellungen ein. Ab Frühjahr 1940 stand mit der Sea Gladiator auch die passende Version für den Fleet Air Arm zur Verfügung. Mit Fanghaken, aufblasbarem Rettungsboot und Dreiblatt-Propeller nachgerüstet, war er kurzfristig der Standardjäger auf britischen Flugzeugträgern in den Anfangstagen des Zweiten Weltkrieges.

Die Verteidigung Maltas: Die Sea Gladiator nahm bei der Luftverteidigung der Mittelmeerinsel eine besondere Rolle ein. Ursprünglich für den Norwegeneinsatz auf dem Flugzeugträger "Glorius" bestimmt, holte man die versehentlich zurückgelassenen Maschinen aus Ihren Transportkisten, um schnellstens eine Luftverteidigung auf die Beine zu stellen. Mit drei einsatzbereiten Jagdflugzeugen versuchte man so gut es ging, die einfliegenden italienischen Bomber zu bekämpfen, die sich bereits einen Tag nach der Kriegserklärung Mussolinis am 11.Juni 1940 erstmals über der Insel zeigten. So gelang es einem wild zusammengewürfelten Haufen Piloten und ein paar sehr kreativen Mechanikern die Luftverteidigung aufrechtzuerhalten. Um die geringe Geschwindigkeit und die schlechte Steigrate der Gladiator auszugleichen, warteten die Piloten angeschnallt in Sitzbereitschaft auf ihren Einsatz. Ohne Warmlaufphase der Motoren ging es dann sofort auf Abfangposition. So störten sie die zahlenmäßig überlegende Regia Aeronautica, bis Ende Juni endlich Unterstützung in Form von Hawker Hurricanes zur Verfügung stand.

Bausatz: Seit Jahren beweist ICM ein sicheres Händchen für interessante Nebentypen des Zweiten Weltkrieges in 1:32. Dabei handelt es sich trotz des Maßstabes immer um kleine und somit "vitrinentaugliche" Modelle. Die Gladiator steht also schon so etwas wie für eine Tradition. Und um es gleich vorweg zu sagen: Sie wird mit diesem Bausatz erfolgreich fortgesetzt!

Wer schon ein paar Produkte dieser Firma sein Eigen nennt, den erwartet beim Öffnen des Kartons ein vertrautes Bild. Wie immer in hellgrauem, leicht rauen Plastik gespritzt, erfreut man sich bei 140 Teilen an sauberen Gravuren und zahlreichen Details.

Separate Ruder und Klappen sind in diesem Maßstab glücklicherweise schon Standard, den ICM wieder gekonnt umgesetzt hat. Auch der Sternmotor und das Cockpit mit seiner gestängeartigen Optik sind gelungen dargestellt.

Und nun zur wichtigsten Frage für die meisten Modellbauer: Wie gut ist die stoffbespannte Struktur der Maschine wiedergegeben? Auch diesmal ist ICM wieder eine originalgetreue Umsetzung und somit eine gute Grundlage für ein realistisches Erscheinungsbild gelungen. Die Cockpitarmaturen sind erhaben ausgeführt und jedes Instrument liegt als einzelnes Abziehbild bei! Die Reifen sind zweiteilig und nicht abgeplattet.

Auch die Klarsichtteile sind wie immer sauber ausgeführt und frei von Schlieren.

Bauanleitung/ Bemalung: In diesem Maßstab kommt man bei einem Doppeldecker um eine detailgetreue Verspannung nicht herum. Schön, dass in der Bauanleitung die entsprechenden Aufnahmepunkte angezeigt werden. Sie beinhaltet auch eine Schablone zum Abkleben der Klarsichtteile.
Die Abziehbilder sind dem Original entsprechend überschaubar, aber qualitativ einwandfrei und ohne Versatz gedruckt.

Fazit: Zur Wahl stehen vier Versionen, wobei alle Varianten das gleiche Tarnschema Dark Sea Grey / Slate Grey auf der Oberseite aufweisen. Als Farben werden Produkte von Revell und Tamiya angegeben.

Fazit: Einfach ein schöner Bausatz! ICM hat es wieder einmal geschafft. Der markante Brite wird in diesem Maßstab und vor allem in dieser Qualität seine Käufer finden. Auch die landgestützten Maschinen sind inzwischen sowohl in früher als auch in später Ausführung von ICM erhältlich.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Marco Doehring, Stuttgart (September 2020)