Bücker Bü 131D Jungmann

ICM 32030 - 1/32

Vorbild: Bücker selbst war vor Gründung seiner Flugzeugwerke 1933 nach dem ersten Weltkrieg als Zulieferer für die schwedische Marine in Sachen Flugzeuge tätig. Vom ersten Firmensitz in Berlin-Johannistal, zog er 1935 nach Rangsdorf um. Zu Anfang war das Modell Bü 131 nur für den zivilen Zweck gedacht. Zumal die als Doppeldecker ausgelegte Maschine auch kunstflugtauglich war. Außerdem wurde der Flugsport immer beliebter bei der breiten Masse, und der Bedarf an Schulflugzeugen war entsprechend groß. Im Rahmen der Wiederaufrüstung der Machtergreifung von Adolf Hitler und dem Aufbau der Luftwaffe, dauerte es nicht lange, dass die zivile Verwendung zu Gunsten der Schulung von Kampfpiloten verdrängt wurde. Bei der Bücker Bü 131D sorgte Hirth HM 504 Vierzylindermotor für den Antrieb. Neben Hitlerdeutschland hatten noch 20 weitere Länder die Bü 131 in ihren Diensten. Japan erwarb sogar die Lizenz zum Nachbau der Maschine.

Bausatz: Der Bausatz ist eine absolute Neuheit. Auf alle Fälle schließt ICM mit diesem Bausatz eine große Lücke im Bereich Luftfahrt der 1930er Jahre. Die 92 Bauteile sind alle sauber und ohne nennenswerte Mängel gefertigt. Es gibt einige Auswerferstellen, welche aber zu verschmerzen sind. Besonders gelungen ist die Wiedergabe der Stoffbespannung, aus welcher fast die gesamte Zelle besteht. So einfach war damals der Aufbau solch eines Flugzeuges. Ein Rohrgerüst für den Rumpf, Spanten für Flügel und Leitwerk und alles wurde mit einer speziellen Leinwand überzogen.

Die Einfachheit findet man auch in dem für zwei Mann ausgelegten Cockpit mit Doppelsteuerung wieder. Mehr an Details konnte auch der Hersteller des Modells der Bücker nicht aus dem Hut zaubern. Alles ist aber dem Original entsprechend stimmig gefertigt. Besonders die Innere Rohrverkleidung macht schon einiges her. Sie verlangt aber Vorsicht bei dem Abtrennen vom Gussast. Die dünnen Teile machen einen etwas spröden Eindruck.

Wer seine Bücker alsVignette präsentieren möchte, wird sich über die Nachbildung des Hirth HM 504 Motors freuen.

Alle Ruder liegen als separate Bauteile bei und können in unterschiedlichen Positionen angebracht werden.

Neben den Windschutzscheiben sind auch die Armaturenbretter aus Klarsichtmaterial gefertigt. Für die Armaturen selbst gibt es die nötigen Abziehbilder.

Bemalung: Die schöne farbige Bauanleitung gibt auch Aufschluss über das Anbringen der Verspannung. Neben zwei Vorschlägen für eine Maschine der deutschen Luftwaffe in den Farben Grau RLM 02 , gibt es eine Variante die besonders hervorsticht, und auch das Deckelbild des Stülpkartons ziert. Es handelt sich um eines der Flugzeuge, welches vor dem Krieg nach Jugoslawien verkauft und im Zuge des Balkankrieges wieder erbeutet wurde. Die Maschine mit der Kennung KG-GB gehörte 1942 zum Jagdgeschwader 54 wo sie zu ihrer Standardtarnung RLM 71/ 75 noch einen besonderen Winteranstrich. Außerdem sind der Schriftzug "Lili Marlen", nach dem Soldatenlied, welches von der Sängerin Lale Anderson interpretiert wurde und die vielen Striche am Leitwerk auffällig. Abschussbalken oder Einsätze, das ist die Frage?

 

Fazit: Insgesamt ein schöner Bausatz. ICM kann stolz auf das Modell der Jungmann sein, und wir hätten gerne mehr davon.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Jürgen Bauer, Berlin (April 2018)