Fiat CR.42 LW

ICM - 32021 - 1/32

Vorbild: Die CR.42 gilt als Höhepunkt in der Entwicklung italienischer Doppeldecker-Konstruktionen der Divisione Aviazione von Fiat. Wie Ihre Vorgänger ließ sie sich hervorragend manövrieren und zeigte auch sonst gute Flugeigenschaften. Sie wurde erst ab 1939 produziert und galt daher schon bei Ihrer Indienststellung aufgrund Ihrer traditionellen Bauart als überholt. Dennoch wurde sie neben Ihrer ursprünglichen Rolle als Abfangjäger auch als Jagdbomber und Nachtjäger über den gesamten Krieg eingesetzt. Auch das Ausland zeigte Interesse. Schweden, Ungarn und auch Belgien unterschrieben Kaufverträge. Sogar die deutsche Luftwaffe erkannte Ihr Potenzial, hielt nach dem Seitenwechsel Italiens die Produktion aufrecht und setzte sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges noch mit nachgerüsteten Flammenvernichtern für nächtliche Schlachteinsätze ein. Diese Maschinen trugen den Zusatz "LW". Die Produktion der "Falco" (Falke) betrug insgesamt 1782 Exemplare.

Bausatz: Habe ich hier schon mehrfach die Modellpolitik von ICM in diesem Maßstab gelobt, so fühle ich mich mit dem nun vorliegenden Bausatz mehr als bestätigt. Wieder präsentieren uns die Ukrainer einen sehr interessanten Nebentyp aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, der trotz seiner Größe noch in die meisten Vitrinen passen dürfte.

Erneut kann der Bausatz durch seine gelungene Detaillierung, seine separaten Ruder und Klappen und die Struktur der stoffbespannten Teile überzeugen. Das ICM es versteht Sternmotoren gekonnt nachzubilden, wird ebenfalls wieder unter Beweis gestellt. Im Maßstab 1:32 besteht jedoch immer etwas Spielraum zum Verfeinern. Wer möchte, kann am fertigen Modell eine oder mehrere Wartungsklappen öffnen, um so Einblick zu gewähren. Wie bei der Gladiator aus gleichem Hause ist das gestängeartige Cockpit ein kleiner Bausatz für sich.

Für die LW-Version liegen zwei separate Gießrahmen bei, die unter anderem, dass unverkleidete Fahrwerk und die Flammenvernichter beinhalten.

Das einzige Klarsichtteil ist sauber gegossen und frei von Schlieren.

Bauanleitung/ Bemalung: In Bezug auf die Bauanleitung erwarten einen hier wieder klar verständliche Seiten mit Hinweis auf die (wenigen) Verspannungspunkte und eine Lackiermaske zum Ausschneiden für die Cockpitverglasung. Da die Fahrwerksverkleidungen sowie die Decals für Maschinen der Regia Aeronautica fehlen, lässt sich die italienische Ur-Version somit leider nicht aus dem Kasten bauen.

Folgerichtig verweist die Bauanleitung auf lediglich zwei Versionen der deutschen Luftwaffe mit jeweils eindrucksvollen Tarnschemen:
1: 2. Nachtschlachtgruppe 9, Turin, April 1944
2: Nachtschlachtgruppe 20, Strasbourg, Oktober 1943.

Dem Original entsprechend ist die Anzahl der Decals überschaubar. Diese sind seidenmatt auf blauem Papier gedruckt und wie immer sauber gefertigt. Die Cockpitinstrumente sind als einzelne Abziehbilder ausgeführt.

Fazit: ICM beschert uns einmal mehr ein sehr willkommenes Modell im Großmaßstab aus moderner Werkzeugform und begeistert die Fangemeinde. So darf es gerne weitergehen! Die Ukrainer haben hier überraschenderweise die LW-Version vorgezogen. Die von vielen Modellbauern zuerst erwartete Version der Regia Aeronautica mit Ihrem interessanten Wüsten-Tarnschema wird aber noch folgen. Und auch die LW-Version wird noch einmal mit deutschen Piloten demnächst im Handel erscheinen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Marco Doehring, Stuttgart (Dezember 2020)